Hundebesitzer droht Polizisten mit Mord

Hundebesitzer droht Polizisten mit Mord
(Tageblatt)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Spucken, treten, drohen: Ein Mann hat sich am Dienstag in Bettemburg gegen die Beschlagnahmung seines als gefährlich eingestuften Hundes gewehrt, und zwar so heftig, dass er in Handschellen gelegt werden musste. Ein Polizeibeamter wurde dabei leicht verletzt.

Zwei Beamte aus Bettemburg, eine Patrouille aus Esch und zwei Hundeführer der Polizei klingelten am Dienstagmorgen bei einem Mann in Bettemburg, dessen Hund beschlagnahmt werden sollte. Das Tier, ein American Staffordshire, war als sogenannter Listenhund verzeichnet, heißt es im Polizeibericht. Listenhunde bezeichnen Tiere von vier Rassen und drei Mischrassen, die per Gesetz in Luxemburg als „gefährlich“ eingestuft sind.

Gegen den Mann und seinen Hund lag in diesem Zusammenhang eine Gerichtsentscheidung vor. Trotz mehrmaliger Aufforderung hatte der Halter sein Tier nicht an die Behörden abgegeben. Daher auch der Einsatz am Morgen.

Über Leichen gehen

Dass es schwierig werden würde, den richterlichen Beschluss durchzusetzen, zeichnete sich bereits an der Haustür ab. Der Mann erklärte, er rücke seinen Hund nicht heraus, und notfalls sei er bereit, dafür über Leichen zu gehen. Er drohte den Beamten, bis „es sich schnell herausstellte, dass er nicht bereit war, seinen Hund der Rasse ‚American Staffordshire‘ freiwillig auszuhändigen“, schreiben die Behörden.

Die Polizisten zogen sich zunächst zurück. Von der Staatsanwaltschaft kam anschließend die Anordnung, den Hund zu beschlagnahmen. In diesem Moment spazierte der Hundehalter mit seinem Tier an den Beamten vorbei. Sie erklärten ihm, dass der Hund noch am selben Tag beschlagnahmt werde. Der Mann rastete daraufhin aus: Er rempelte einen Beamten an, drohte mit Konsequenzen und ließ den Hund wieder ins Haus.

Morddrohungen gegen Polizisten

Doch damit nicht genug. Der Hundebesitzer wurde immer aggressiver, alle Beruhigungsversuche der Beamten scheiterten. Als er ihnen mit Mord drohte, legten ihn die Polizisten in Handschellen. Auch dabei wehrte er sich heftig, Beleidigungen und Drohungen inklusive.

Als der Mann am Boden lag, erklärte er den Beamten, dass sie Glück hätten, da er sie aus dieser Lage nicht anspucken könne. Kurz darauf schaffte er es, einem der Hundeführer ins Gesicht zu spucken. Ein Polizist wurde leicht verletzt.

Bekannte mischen sich ein

Für die Beamten war der Einsatz auch aus einem weiteren Grund nicht einfach. Zahlreiche Gaffer hatten sich in der Zwischenzeit dort versammelt, Bekannte des Mannes mischten sich in den Einsatzverlauf ein. Im Trubel lief auch der Hund aus dem Haus und lief ohne Leine weg.

Als der Hundebesitzer endlich in den Streifenwagen bugsiert worden war, konnte auch der Hund eingefangen und ins Tierheim gebracht werden.

Gegen den Besitzer wurde eine Anzeige erstellt. Die Staatsanwaltschaft wurde über die „Rebellion“ informiert.