Doch wenn der Roboter „Lakshmi Mittal“ heißt und der Held ein wütender Stahlarbeiter ist, dann ist das gängige Muster gesprengt. Willkommen bei „Kill Mittal“ des jungen Lothringers Alexandre Grilletta.
Das Jahr 2030, alle Stahlwerke in Europa wurden von einem Roboter namens Lakshmi Mittal erst aufgekauft, dann geschlossen. Tausende Metallarbeiter sind ihre Jobs los. Alle Versprechen an die Arbeiterschaft waren Luftblasen, nun ist sie gekommen, die Zeit der Rache: Willkommen bei „Kill Mittal“, dem Computerspiel des jungen Franzosen Alexandre Grilletta.
Kein Aufruf zur Gewalt
„Dieses Spiel ist kein Aufruf zur Gewalt“, so Spieleentwickler Grilletta, der gegenüber der Nachrichtenagentur AFP auf den gewählten Cartoon-Stil seines Games hinweist und hervorhebt, dass im ganzen Spiel kein Blut zu sehen ist. Die Story der Florange-Arbeiter sei schlichtweg ein tolles Thema gewesen – „mit Helden und einem Bösewicht, eben den Zutaten, die ein gutes Spiel ausmachen“.
Das Ziel des Spiels besteht darin, sich gegen einen Stahlgiganten zur Wehr zu setzen. Der vielsagende Titel „Kill Mittal“ lässt keine Zweifel daran, wen der junge Franzose damit ins Visier genommen hat. Im Spiel selbst ist der „Mittal“ dabei ein riesiger Roboter.
Um diesen – und auf dem Weg dahin die ganzen Sicherheitskräfte – zu bezwingen, geht es darum, andere Stahlarbeiter vom eigenen Kampf zu überzeugen und mit ins Boot zu holen.
Solidarisch zum Erfolg
Grilletta sagte der AFP, dass er selbst Sohn eines Stahlarbeiters ist und es vorzog, statt ein weiteres Kriegsspiel zu programmieren, sich auf die „Helden unserer Zeit“ zu basieren – nämlich „jene Arbeiter, die kämpfen, damit ihre Jobs nicht verloren gehen“.
Der junge Mann aus Lothringen gibt seinem Spiel aber noch den besonderen Dreh. Am Ende, wenn der Mittal-Roboter besiegt ist, wird daran erinnert, dass dies nur eine Schlacht von vielen war – und bald der nächste Bösewicht den Mittal-Roboter ersetzen wird.
Auch in der Fantasiewelt im Cartoon-Stil gehaltener Spiele wird die Wirklichkeit also nie ganz ausgeblendet. Ein Happy End bietet der bezwungene Mittal-Roboter also nur bedingt.
De Maart

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