EU-Kommission droht Facebook

EU-Kommission droht Facebook
(AFP/Stan Honda)

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Besser informieren, sonst droht eine Geldstrafe. Bei der Übernahme von WhatsApp soll Facebook die Kommission hinters Licht geführt haben. Die fordert nun Erklärungen.

Die EU-Kommission hat dem Sozialen-Netzwerk-Riesen Facebook wettbewerbsrechtlich irreführende Angaben zur Übernahme des populären Messaging-Dienstes WhatsApp vorgeworfen. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte am Dienstag in Brüssel, Facebook sei bis zum 31. Januar Zeit gegeben worden, auf Bedenken der Kommission zu antworten.

Facebook hatte beim Kauf des Dienstes vor zwei Jahren angegeben, nicht die Konten seiner Nutzer mit denen von WhatsApp abzugleichen. Doch im August änderte das Unternehmen seine Nutzungsbedingungen und Regelungen zum Schutz der Privatsphäre. Demnach werden Telefonnummern von WhatsApp-Nutzern mit den Identitäten von Facebook-Kunden abgeglichen. Das Netzwerk will damit, wie es sagt, bessere „Freunde-Vorschläge“ machen und zielgenauere Werbung auf den Facebook-Seiten der Anwender platzieren.

Kommission bleibt kritisch

Vestager erklärte, die Kommission sehe sich von diesem Update in die Irre geführt. Das sei die vorläufige Einschätzung. Facebook habe die Gelegenheit, darauf zu antworten. Sollte die Kommission bei ihrer kritischen Haltung bleiben, droht Facebook eine Geldstrafe in Höhe von einem Prozent seines Umsatzes. „Unternehmen sind verpflichtet, der Kommission akkurate Informationen bei Fusionsuntersuchungen zu geben“, betonte Vestager. „Sie müssen diese Verpflichtung ernst nehmen.“