„Es war ein langes Wochenende“

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Luxemburg hat jetzt auch sein "Trump"-Video. Hinter dem Satire-Spot steckt Ben Olinger. Er hat uns erzählt, wie es dazu kam.

Europa macht sich über Trump lustig. In kurzen Satire-Videos wird im Trump-Stil und mit seiner Stimme für das jeweilige Land geworben. Der deutsche Satiriker Jan Böhmermann griff in seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ ein Video einer niederländischen Sendung auf und forderte alle auf, sich zu beteiligen. Zum Original kam es, als Trump seine „America First“-Politik ankündigte. In den Videos stellen die Länder ihre Kandidatur, um „second“, also Zweiter, zu sein. „We totally understand, it’s going to be America First, but can we just say, the Netherlands second?“

Die bisherigen Teilnehmer

Niederlande
Deutschland
Schweiz
Portugal
Belgien
Dänemark
Litauen
Luxemburg

Alle Beiträge werden auf einer Internetseite veröffentlicht.

Die Aktion ging in den sozialen Netzwerken viral und wurde von großen amerikanischen Medien, darunter von der Washington Post und der New York Times, aufgegriffen. Bisher haben acht Länder teilgenommen. Am Sonntagabend wurde das luxemburgische Video von Ben Olinger und seinem Team veröffentlicht.

Mittlerweile wurde es fast 250.000 Mal aufgerufen. Ben Olinger, der demnächst auch mit einer neuen Sendung an den Start geht, hat uns erzählt, wie es zu dem Video kam.

Viele haben sich auf Facebook gefragt, wer das luxemburgische Video machen würde. Wie kam es dazu, dass ihr das übernommen habt?

Wir hatten schon im Voraus auf unserer Seite angekündigt, dass wir das Video machen würden. Am Donnerstag, als Jan Böhmermann in seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ den Aufruf machte, war für uns klar, dass wir mitmischen wollten.

Wie lange habt ihr an dem Video gearbeitet?

Also ich sehe heute echt miserabel aus (lacht). Ich habe an diesem Wochenende nicht sehr viel geschlafen. Wir haben Freitag angefangen, zu schreiben. Dann haben wir den Text an den Stimmenimitator in die USA geschickt, der es für uns aufgenommen hat. Wir haben auch übers ganze Wochenende Bilder gesucht, die wir unserem Monteur geschickt haben, damit er sie zusammenschneidet. Dann wurde es mehrmals überarbeitet. Es war ein hartes Wochenende, aber produktiv und schön.

Wer ist Trumps Stimme in den Videos? Es ist ja immer die gleiche.

Das ist ein Däne, Shaun Streeter. Er lebt in den USA und hat die Stimme für die meisten Videos gesprochen. Er hat sich auf Anfrage von „Neo Magazin Royale“ bereit erklärt, gegen eine Flatrate-Gebühr die Stimme jedesmal zu imitieren.

Wolltet ihr Trump mit dem Video eins auswischen oder war es eher „just for fun“?

Es ist ja eigentlich eine ganze Bewegung, die da entstanden ist. Es ist cool, ein Teil davon zu sein, weil wir ja auch unsere Meinung zu Trump haben. Trotzdem war es eher eine Spaß-Geschichte. Wir haben viele Sachen hier in Luxemburg, negativ und positiv, über die geredet wird oder eben auch nicht. Wir haben uns dann Gedanken gemacht, was wir einbauen könnten. Wir haben auch vieles weglassen müssen, das wir noch mitnehmen wollten.

Wart ihr in Kontakt mit Jan Böhmermann?

Wir waren in Kontakt mit Bildundtonfabrik, der Produktionsfirma von „Neo Magazin Royale“, weil sie die Aktion ins Leben gerufen haben. Die Niederländer haben das Video gemacht und im „Neo Magazin Royale“ wurde das aufgegriffen und zu einer europaweiten Aktion ausgeweitet. Wir haben mit denen gemailt, dann telefoniert und schon waren wir in Kontakt. Wir haben dann alle benötigten Zugangsdaten bekommen, wie beispielsweise für deren Twitter-Account, die wir brauchten, und dann ging es los.

Die Sendungen, die in den anderen Ländern diese Videos gemacht haben, sind Satire-Formate. Wird die neue Sendung, „Studio Ben“, so aussehen wie die von Jan Böhmermann?

Es wird keine klassische Fernsehsendung. Es wird eigentlich eine Radiosendung, die im Fernsehen gezeigt wird. Von der Optik her, also nur von der Optik, kann man es mit Howard Stern vergleichen. Es geht schon in die satirische Richtung. Ich mache ja nie sehr ernste Sachen. Aber es wird keine Polit-Show. Es werden politische Themen angeschnitten, aber nicht so seriös, wie man das eigentlich machen sollte (lacht).