Ein gefährliches Virus geht um die Welt

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(dpa)

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Zahlreiche Menschen in Luxemburg nutzen die Feiertage für Fernreisen. Das Gesundheitsministerium warnt jetzt vor dem Zika-Virus.

In Süd- und Mittelamerika wird aktuell eine Zunahme von durch Mücken übertragbare Zika-Virus-Infektionen beobachtet, die ähnlich wie Dengue-Fieber verlaufen, allerdings insbesondere für schwangere Reisende eine Gefahr darstellen können. Das Gesundheitsministerium hat am Mittwoch einen Warnhinweis rausgeschickt (Link).

Betroffene Länder sind Brasilien, Kolumbien, El Salvador, Guatemala, Mexiko, Panama, Paraquay, Venezuela, Fiji, Neu Caledonien, Samoa, die Solomon Inseln, Vanuatu, Surinam und auch die Kapverden im Atlantik. Da es derzeit keine Impfung oder Prophylaxe gegen Zika-Viren gibt, besteht die einzige Möglichkeit zur Vermeidung dieser Infektion in der konsequenten Anwendung persönlicher Maßnahmen zur Vermeidung von Mückenstichen . Schwangere sollten generell von vermeidbaren Reisen in Zika-Endemie-Gebiete absehen, heißt es.

Schwere Spätfolgen

Das Zika-Virus, das vor rund 40 Jahren erstmals in Uganda beim Menschen gefunden wurde, fiel in der neuen Welt erst vor knapp zwei Jahren auf. Seitdem hat es sich weit über Süd- und Mittelamerika verbreitet. Lange galt der Erreger als nicht so gefährlicher Bruder der Fieberviren Dengue und Chikungunya, die ebenfalls von der Aedes-Mücke übertragen werden.

Dass das Virus aber schwere Spätfolgen haben könnte, fiel Medizinern und Behörden spätestens im vergangenen Jahr auf. Damals wurden aus Französisch-Polynesien inmitten eines Zika-Ausbruchs 17 Fälle von Fehlbildungen bei ungeborenen Kindern und Neugeborenen gemeldet, wie das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten, kurz ECDC, berichtet.

Virus via Stechmücke

Im November fanden brasilianische Forscher dann das Zika-Genom im Fruchtwasser zweier Frauen, bei deren Babys im Ultraschall Mikrozephalie festgestellt worden war. Außerdem wurde das Zika-Virus im Hirngewebe eines verstorbenen Neugeborenen mit Mikrozephalie entdeckt.

Die Babys haben einen viel zu kleinen Schädel (Mikrozephalie) und sind geistig beeinträchtigt. Es gibt in diesem Jahr bereits fast 2800 Verdachtsfälle allein in Brasilien. Mit dem von Stechmücken übertragenen Virus wurden laut brasilianischen Schätzungen seit Mai Hunderttausende Menschen im Land infiziert, möglicherweise sogar weit über eine Million.