Die Post ist ein gesundes Unternehmen

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LUXEMBURG - P und T in Luxemburg stellen sich als ein solides Unternehmen dar. Es hat sich für die Zukunft aufgestellt.

Der Umsatz des Unternehmens betrug im vergangenen Jahr 524 Millionen Euro. Davon entfielen 358 auf die Telekommunikation, 29 Millionen auf den Bereich der Finanzdienstleistungen und 136 Millionen auf die Post-Dienste.

Das operative Ergebnis liegt bei 65 Millionen. Hinzu kommen 123 Millionen aus Finanzanlagen. (Das Unternehmen verfügt über 500 Millionen Euro an Rücklagen). Die außerordentlichen Einnahmen liegen bei 29,13 Millionen Euro. P&T weist insgesamt ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 113 Millionen Euro aus. Etwas weniger als ein Drittel, 30 Millionen Euro werden an den Staat als Aktionär ausgeschüttet. Das ist eine Verdreifachung gegenüber 2010 obwohl das Resultat gegenüber 2010 nur um 17 Millionen Euro höher liegt. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Gaston Reinesch, nimmt dazu kein Blatt vor den Mund. „Wir wollten dem Staat mit dieser Dividende ein wenig helfen“, sagte er. Immerhin bleibt das Prinzip erhalten, wonach die Dividende so bemessen wird, dass der Rest des Gewinnes den Betrag der anstehenden Investitionen deckt, fügt Reinesch an.

Zahl der Mitarbeiter stieg

Die Zahl der Mitarbeiter stieg im vergangenen Jahr um etwa 150 auf 3.798 an. Das ist ein Anstieg um 4,3 Prozent. Während die Zahl der Mitarbeiter anstieg, sanken die Personalkosten leicht um 330.000 Euro. Zurückzuführen ist das auf die Personalpolitik des Kernunternehmens. Hier sind unter anderem Postboten eingestellt worden, die nicht mehr Beamte sind, sondern Angestellte und geringer bezahlt werden. sent len=“28″?>Er sei nicht stolz auf diese mit den Gewerkschaften ausgehandelte Einigung, sagte Reinisch, aber er müsse das Unternehmen insgesamt und dessen Zukunft sehen und auf die Kosten achten. /sent ?>In diesem Fall ging es darum, die Wettbewerbsfähigkeit des Briefdienstes in einem liberalisierten europäischen Markt zu bewahren.

Hinter den Zahlen von P&T verstecken sich Entwicklungen, die das Unternehmen insgesamt stärken und es auf die Anforderungen der Zukunft vorbereiten. Da ist auf der einen Seite der verstärkte Bau von Datacentern. Wer immer seine Informatik auslagern will, findet die Möglichkeit dazu bei P&T. Das Unternehmen der Telekommunikation überzieht das Land mit solchen Zentren. Hier stehen die Server der Unternehmen und werden von P&T überwacht und gewartet. Das neueste wird gerade in Betzdorf gebaut.

Immer mehr Daten per Smartphones übertragen

Im Bereich der Kommunikation selbst ist die Zusammenlegung von Mobiltelefon und Festnetz derzeit nicht geplant, sagt Reinisch. Die Entwicklung bei den Roaminggebühren im internationalen Mobilfunk-Verkehr überrascht das Unternehmen nicht. Aufmerksam registriert wird aber die steigende Zahl der Daten-Übertragungen mit dem Smartphones.

Bei dem Programm der Ausrüstung des Landes mit 100 Megabit Anschlüssen zum ultraschnellen Internet mache man Fortschritte, sagt Reinesch. Ohne zu präzisieren, wie hoch die Investitionskosten sind, spricht er von einigen Hundert Millionen und verweist auf eine zukünftige Pressekonferenz. Als die Minister Biltgen und Krecké dem Staatsunternehmen den Auftrag gaben, das Land entsprechend auszurüsten lautete ihre Drohung, dass, wenn dies nicht zügig in Angriff genommen würde, den Auftrag der Konkurrenz zu übergeben. Nicht auszuschließen, dass sich demnächst ein Minister über die Zügigkeit des Ausbaus vor Journalisten freuen wird.

Marktgang in Zukunft nicht ausgeschlossen

P&T ist mit der Postscheckbank am Finanzmarkt tätig. Allerdings denkt die Firma nicht daran, ihre Tätigkeit derzeit auszuweiten. Man habe Ideen über Produkte mit denen man an den Markt gehen können. Allerdings sei dies derzeit ausgeschlossen. Man könne in Zeiten der Krise, bemerkt Reinisch, nicht noch mit einem weiteren staatlichen Kreditinstitut in den Markt gehen. Für die Zukunft sei dies aber nicht auszuschließen.

Die Gruppe P&T besteht derzeit aus 15 Schlüsselunternehmen. Sie decken sowohl die Telekommunikation ab als auch den Paketverkehr oder den Briefverkehr in verschiedenen Varianten. P&T ist in den Post-Dienstleistungen vertreten, ist im Internetbereich vertreten mit Hotspots oder auch im Fernsehbereich und auch in der Beratung mit Tochtergesellschaft in Frankreich.

Kein Monopol

Den Verweis darauf, dass P&T so viel Marktmacht erreicht hat, das hier unter vielen Gesichtspunkten ein Monopol entsteht, weist Reinesch zurück. Auch das Beispiel, dass P&T eine 34-Prozent-Beteiligung an dem Fernseh-Unternehmen Eltrona hält, sei dafür kein Beweis. Es sei sicher richtig, dass der Regulator sich in dem einen oder anderen Bereich mit Problemen rund um P&T beschäftige. Aber das sei normal für ein Unternehmen in dieser Größenordnung.

Richtig ist aber, dass sich P&T zu einer mächtigen Gruppe in Luxemburg entwickelt hat, die nicht unter einem Mangel an Dynamik leidet.