Mittwoch5. November 2025

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Casinobesitzer muss Alimente zahlen

Casinobesitzer muss Alimente zahlen
(AFP)

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Für die französische Justiz scheint der Fall jetzt klar: Ex-Justizministerin Rachida Dati wurde durch einen Casinobesitzer schwanger. Der soll jetzt zahlen.

Seit Jahren wird in Frankreich darüber spekuliert, mit wem die schillernde Ex-Justizministerin Rachida Dati ein Kind zeugte. Zumindest für die französische Justiz ist der Fall jetzt klar: Ein Gericht in Versailles bei Paris verpflichtete den Casinobesitzer und Multimillionär Dominique Desseigne am Dienstag zur Zahlung von monatlich 2500 Euro Unterhalt für die kleine Zohra, wie aus Justizkreisen verlautete.

Die konservative Europaabgeordnete Dati war 2012 vor Gericht gezogen, um Desseigne zur Anerkennung seiner Vaterschaft zu zwingen. Zohra Dati war am 2. Januar 2009 auf die Welt gekommen, ihre Mutter war damals noch Justizministerin unter dem konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy und einer der Stars im Kabinett. Über den Vater des Kindes schwieg die Politikerin beharrlich, was die Gerüchteküche brodeln ließ.

„Einwandfreie Entscheidung“

Mehrere Politiker, darunter Spaniens Ex-Regierungschef José Maria Aznar, dementierten offiziell, Vater des Kindes zu sein. Sogar ein Comic-Album zur Suche nach Zohras Vater ist erschienen. Auch Desseigne bestritt, der Vater des Kindes zu sein. Im Dezember 2012 verdonnerte das Gericht von Versailles ihn schließlich zu einem Vaterschaftstest, den der heute 70-Jährige aber verweigerte. Gerichte können dies so werten, dass eine Vaterschaft als wahrscheinlich anzusehen ist.

Dati forderte vor Gericht monatlich 6000 Euro Unterhalt für ihre heute fünf Jahre alte Tochter – rückwirkend seit Zohras Geburt. Das Gericht in Versailles sprach ihr nun weniger als die Hälfte an Unterhalt zu. Desseigne, dessen Unternehmen Lucien Barrière (GLB) zahlreiche Kasinos, Luxushotels, Restaurants und Bars betreibt, soll zudem nur rückwirkend ab Dezember 2013 zahlen. Datis Anwältin sprach am Dienstag von einer „menschlich und juristisch einwandfreien Entscheidung“. Desseignes Anwälte waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.