„Ich hatte danach gefragt, meinen Vertrag zu beenden“, sagte der scheidende Geschäftsführer Dirk Reich gleich zu Beginn der gestrigen Pressekonferenz. „Und das aus rein privaten Gründen.“ Er habe entschieden, zu seiner Frau und seinen zwei Töchtern in die Schweiz zu ziehen. Das soll Ende des Monats Juli passieren. „Es war eine große Ehre für mich“, fuhr Reich fort. „Ich liebe die Cargolux, Luxemburg und sogar Henan.“ Auch wolle er die Cargolux in Zukunft weiter unterstützen. Er versprach, keinen Job bei einem Konkurrenzunternehmen anzunehmen.
Paul Helminger, Präsident des Luftfrachtunternehmens, unterstrich, dass Dirk Reich ihn bereits vor einigen Monaten über seine Entscheidung informiert habe. „Auch wenn wir es sehr bedauern, so kann ich – als Familienmensch – seine Gründe verstehen.“ Dann bedankte sich der Präsident bei dem Geschäftsführer und lobte seine Arbeit. Es war eine Zeit voller Unsicherheiten für die Cargolux, als Dirk Reich vor 2,5 Jahren seinen Posten antrat. Doch Reich habe der Gesellschaft wieder Stabilität gebracht und er habe „die Cargolux-Familie davon überzeugt, dass China eine Chance war, die es zu ergreifen galt“, so Helminger weiter. Zudem habe er dafür gesorgt, dass die Beschäftigung in Luxemburg weiter zulegte.
Forson soll übernehmen
Dirk Reich habe ein „starkes Fundament“ aufgebaut, das der Gesellschaft auch in Zukunft Wachstum bringen werde, so Helminger. Zudem zeigte er sich erfreut darüber, dass es innerhalb des Management-Teams die „richtigen Kandidaten“ für die Nachfolge gab.
Neuer Geschäftsführer der Cargolux soll der aktuelle Finanzchef, Richard Forson, werden, wie tageblatt.lu bereits am Mittwoch berichtete. Auf den bisherigen Posten von Richard Forson soll der Luxemburger Maxim Strauss nachrücken. Er war bisher bei der Cargolux für Strategie zuständig. Der Verwaltungsrat der Cargolux kommt nächste Woche zusammen.
Alle sind zuversichtlich
„Wir sind zuversichtlich, dass das neue Team den Wachstums-Kurs weiterfahren kann“, so Helminger weiter. Immerhin kennen beide Kandidaten das Unternehmen seit einigen Jahren. Auch Reich meinte: „Ich bin zuversichtlich, dass dieses Team spielen kann wie die Isländer.“
Der künftige Geschäftsführer Richard Forson, der die Gesellschaft bereits 2012 eine Zeit lang als Übergangs-Geschäftsführer (nach Frank Reimen) geführt hatte, erklärte, dass sich die Strategie der Cargolux nicht ändern werde. Man verfolge weiterhin das Ziel, besser abzuschneiden als die Konkurrenz.
Schlechte Zahlen
Es werde aber Herausforderungen geben, warnte er gestern. Es handle sich um einen volatilen Wirtschaftssektor.
Dirk Reich bestätigte Medienberichte, die besagten, dass die Gesellschaft im ersten Halbjahr schlechtere Zahlen einflog als im Vorjahr. Zahlen wollte er jedoch keine nennen. Und trotzdem sei die Cargolux heute in einem besseren Zustand als noch vor zwei Jahren.
Nun werde die Cargolux „das lokale Team erhalten, das sie verdient“, so Reich. Maxim Strauss ist Luxemburger und Richard Forson lebt mit seiner Frau in Luxemburg. Jetzt werde wohl mehr Stabilität einkehren, meinte Reich. Zudem sei man vorbereitet – für praktisch jeden Posten habe man einen potenziellen Nachfolger ausgewählt.
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