Zwei neue Stoffe pro Woche

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Der EU-Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) zufolge wurden im vergangenen Jahr in der EU zwei neue Suchtstoffe pro Woche entdeckt. Besonders die synthetischen Drogen bereiten weiterhin Sorgen.

Informationen zufolge, die die EU-Drogenbeobachtungs-stelle (EMCDDA) am Dienstag veröffentlicht hat, wurden im vergangenen Jahr in der Europäischen Union rund zwei neue psychoaktive Substanzen pro Woche entdeckt. 2014 wurden insgesamt 101 neue Substanzen an das Frühwarnsystem der EU gemeldet, im Jahr 2013 waren es noch 81 gewesen.

Die Zahl der gemeldeten Substanzen steigt also weiter, so die Drogenbeobachtungsstelle. Die Gesamtzahl der überwachten Substanzen habe sich auf über 450 erhöht, so die EMCDDA weiter. Mehr als die Hälfte der neuen Stoffe wurde alleine in den vergangenen drei Jahren festgestellt. Untersucht wurden im Bericht die 28 EU-Staaten sowie Norwegen und die Türkei, die ebenfalls vom EU-Frühwarnsystem erfasst werden.

Cathinone und Cannabinoide

Besonders synthetische Cathinone (31 Substanzen) und synthetische Cannabinoide (30 Substanzen) bereiten den Experten Sorgen. Sie werden als Ersatzstoffe für Cannabis angeboten.

Allgemein wächst der Drogenmarkt, wird in dem Bericht vermerkt. Zwischen 2008 und 2013 stieg die Zahl der beschlagnahmten Drogen um das siebenfache. 2013 wurden bei 47.000 Razzien insgesamt 3,1 Tonnen an psychoaktiven Substanzen sichergestellt, heißt es. 1,6 Tonnen davon waren synthetische Cannabinoide und 1,1 Tonnen synthetische Cathinone.

Ein weltweiter Kampf

Der Kampf gegen den Drogenhandel sei keine rein europäische Angelegenheit, so die EMCDDA. Viele der neuen Drogen würden außerhalb von Europa produziert und per Luftfracht hierher befördert, wo sie verarbeitet, verpackt und anschließend an die Konsumenten verkauft werden. Zum Beispiel synthetische Opioide würden oft als Heroin verkauft, seien aber viel gefährlicher, weil das Risiko einer Überdosis höher sei.

Drogen sind gefährlich, verschiedene Drogen sind aber wegen ihrer neuen Zusammensetzung noch bedeutend gefährlicher als andere, betonen die Experten. So wurde in diesem Jahr schon in 16 Fällen eine Gesundheitswarnung herausgegeben, nachdem bei Patienten ernsthafte Gesundheitsschäden festgestellt worden waren.

Die Veröffentlichung des Berichts fällt mit der Eröffnung der 58. Tagung der Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen in Wien zusammen. Die Drogenbeobachtungsstelle nimmt mit einer Delegation an der Tagung teil. Ziel der Konferenz ist es gemeinsam Wege zu finden, um den weltweiten Drogenhandel- und Konsum zu bekämpfen.