Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck wird wegen der Drogenvorwürfe in den kommenden Wochen nicht am parlamentarischen Geschehen teilnehmen. Sein Arzt habe ihn für einen Monat krankgeschrieben, bestätigte der Büroleiter des Grünen-Politikers der „Süddeutschen Zeitung“. Laut einer Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ spricht sich eine Mehrheit für einen Mandatsverzicht des Kölner Abgeordneten aus. Nach den Worten der Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt will die Fraktion auch in der Zeit der Krankschreibung engen Kontakt zu Beck halten. „Uns ist auch wichtig, für Volker jetzt da zu sein“, sagte Göring-Eckardt der „Bild am Sonntag“.
Bei Beck war am späten Dienstagabend bei einer Polizeikontrolle in Berlin eine Substanz gefunden worden, bei der es sich um ein Betäubungsmittel handeln könnte. Berichten zufolge könnte es die synthetische Droge Crystal Meth gewesen sein. Die Ermittler können die Substanz aber nicht ohne weiteres untersuchen, weil dies Teil eines Ermittlungsverfahrens wäre – und über ein solches müsste zunächst der Bundestag informiert werden. Beck hatte nach Bekanntwerden der Drogenvorwürfe seinen sofortigen Rückzug von allen Fraktionsämtern angekündigt.
Beck war innen- und religionspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion. In der Umfrage für „BamS“ plädierten 63 Prozent dafür, dass Beck auch sein Bundestagsmandat niederlegt. 32 Prozent der Befragten sagten, Beck solle weiter als Bundestagsabgeordneter tätig sein. Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent der Deutschen ging zudem davon aus, dass die gegen Beck erhobenen Vorwürfe den Grünen bei den bevorstehenden Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt am nächsten Sonntag schaden werden. 45 Prozent glaubten das nicht.
De Maart

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