Ukraine -Konflikt geht ins zweite Jahr

Ukraine -Konflikt geht ins zweite Jahr
(AFP)

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Vor zwölf Monaten begann der prorussische Aufstand im Donbass. Bisherstarben über 6000 Menschen. Ein Ende des Konfliktes ist noch nicht in Sicht.

Der blutige Konflikt im Osten der Ukraine geht am Montag ins zweite Jahr. Mehr als 6000 Menschen starben bereits bei den Kämpfen zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. Trotz einer seit Mitte Februar geltenden Waffenruhe gibt es weiter fast täglich Gefechte. Ein Jahr nach Beginn des prorussischen Aufstands im Donbass ist eine politische Lösung weiter nicht in Sicht. Hier die Schlüsseldaten des Konfliktes:

6. April 2014: Zwei Wochen nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland besetzen prorussische Separatisten Verwaltungsgebäude in mehreren Städten der Ostukraine und rufen in den Bezirken Donezk und Luhansk „unabhängige Volksrepubliken“ aus.

„Anti-Terror-Einsatz“

14. April: Zwei Tage nach Übernahme der Stadt Slawjansk durch die Rebellen entsendet Kiew reguläre Truppen sowie Freiwilligenverbände für eine als „Anti-Terror-Einsatz“ deklarierte Militäroffensive in die Ostukraine.

2. Mai: In der südukrainischen Hafenstadt Odessa sterben mindestens 42 Menschen bei Straßenschlachten und einem Brandanschlag auf ein von prorussischen Aktivisten besetztes Gewerkschaftshaus.

11. Mai: Bei vom Westen und Kiew nicht anerkannten Referenden in Donezk und Luhansk stimmen die meisten Teilnehmer für die Unabhängigkeit von der Ukraine. Russland erklärt, es „respektiere“ die Ergebnisse, erkennt sie aber nicht offiziell an.

Poroschenko gewinnt

25. Mai: Der proeuropäische Politiker Petro Poroschenko gewinnt die ukrainische Präsidentschaftswahl. In den Gebieten der Ostukraine unter Kontrolle der Rebellen bleiben die meisten Wahllokale geschlossen.

5. Juli: Die Aufständischen geben nach wochenlanger Belagerung durch die ukrainische Armee ihre Hochburg Slawjansk auf.

Malaysia Airlines wird abgeschossen

17. Juli: Ein Passagierflugzeug von Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord stürzt über der Ostukraine ab, alle Insassen sterben. Regierung und Rebellen werfen sich gegenseitig vor, die Maschine abgeschossen zu haben.

25. August: Die Separatisten starten eine Gegenoffensive, die bei Ilowaisk zu einer schweren Niederlage für die ukrainische Armee mit 360 Toten führt. Kiew wirft Russland vor, die Separatisten massiv mit eigenen Truppen zu unterstützen.

Minsk I

5. September: Bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Minsk vereinbaren Regierung und Separatisten eine Waffenruhe sowie weitere Schritte zur Beilegung des Konflikts. Die Feuerpause wird jedoch von beiden Seiten nicht eingehalten.

16. September: Das ukrainische Parlament verabschiedet ein Gesetz, das den abtrünnigen Regionen im Osten mehr Selbstständigkeit zugesteht.

Wahlsiege hüben wie drüben

26. Oktober: Sieg des proeuropäischen Lagers bei der vorgezogenen Parlamentswahl in der Ukraine, die von den Separatisten boykottiert wird.

2. November: In den international nicht anerkannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk werden die Separatisten Alexander Sachartschenko und Igor Plotnitzki zu Präsidenten gewählt.

22. Januar 2015: Die Rebellen erobern nach wochenlangen erbitterten Gefechten den Flughafen von Donezk, der als letzter Teil der Stadt noch von den Regierungstruppen gehalten wurde.

Minsk II

12. Februar: Unter Vermittlung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande schließt die ukrainische Regierung mit den Separatisten in Gegenwart von Russlands Präsident Wladimir Putin in Minsk eine neue Waffenruhe.

18. Februar: Nach zehntägigen erbitterten Kämpfen muss die ukrainische Armee den strategisch wichtigen Bahnknotenpunkt Debalzewe aufgeben. Seitdem ist der Frontverlauf stabil, doch kommt die Region nicht vollständig zur Ruhe.