Skandalarzt steht erneut vor Gericht

Skandalarzt steht erneut vor Gericht
(Vincent Jannink)

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Seine Diagnosen glichen Todesurteilen: Alzheimer oder MS. Ein niederländischer Neurologe zerstörte Dutzende Leben. Muss er dafür ins Gefängnis?

Ein für Fehldiagnosen verurteilter Neurologe aus den Niederlanden muss sich von Montag (18. Mai) an erneut vor Gericht verantworten. In Arnheim beginnt das Berufungsverfahren.

Der 69-jährige Skandalarzt, der auch jahrelang in Deutschland praktiziert hatte, war im vergangenen Jahr zu drei Jahren Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Er hatte nach Feststellung des Gerichts bei mindestens neun Patienten im niederländischen Enschede fälschlicherweise unheilbare Krankheiten wie Alzheimer oder Multiple Sklerose festgestellt und sie dagegen auch jahrelang behandelt. Eine Frau beging daraufhin Suizid.

Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung hatten Berufung eingelegt. Die Anklage hatte in erster Instanz sechs Jahre Haft gefordert. Die Verteidigung will dagegen beweisen, dass Jansen unzurechnungsfähig war. In den Niederlanden wurde bereits ein lebenslanges Berufsverbot gegen den Arzt verhängt.

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