Sicherheitskräfte befreien zwei entführte deutsche Mädchen im Jemen

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Saudi-arabische Sicherheitskräfte haben zwei entführte deutsche Mädchen im Jemen befreit. Das bestätigte Außenminister Guido Westerwelle am Dienstag in Berlin.

( aktualisiert 18.05.2010, 09.59 uhr)

„Wir sind erleichtert, dass es den saudi-arabischen Sicherheitskräften gelungen ist, zwei unserer fünf im Jemen verschleppten Landsleute zu befreien“, sagte er. Der Verbleib der anderen Familienmitglieder blieb zunächst unklar.

Die deutsche Familie aus Sachsen war vor elf Monaten entführt worden. „Die beiden Mädchen befinden sich derzeit in sicherer Obhut der saudischen Behörden. Ihnen geht es den schwierigen Umständen entsprechend gut. Sie sollen morgen nach Deutschland zurückkehren“, sagte Westerwelle. Er fügte hinzu: „Ich danke dem gesamten Krisenstab und allen beteiligten Behörden für ihren unermüdlichen Einsatz in diesem Fall.“ Sein Dank gelte gleichfalls den saudischen Behörden für ihre Unterstützung und ihr Eingreifen, sagte der Außenminister. „Wir bleiben unverändert bemüht, endlich Klarheit auch in den Verbleib der übrigen Geiseln zu bringen. Ihr Schicksal erfüllt uns weiterhin mit großer Sorge. Wir hoffen auf einen glücklichen Ausgang auch für sie und werden uns weiter mit aller Kraft dafür einsetzen.“

Nach einem Ausflug in ein Wadi verschwunden

Die deutsche Familie war im Juni nach einem Ausflug in ein Wadi bei Saada verschwunden. Sie wurde zusammen mit einem Briten sowie zwei Bibelschülerinnen aus Niedersachsen und einer Südkoreanerin entführt. Diese drei Frauen wurden ermordet, der Brite und die Familie aus Sachsen wurden weiter vermisst. Das Ehepaar arbeitete seit 2003 in einem staatlichen Krankenhaus in Saada nahe der Grenze zu Saudi-Arabien.

Zur Vermittlung in dem Geiseldrama reiste im Dezember der ehemalige Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Jürgen Chrobog, in den Jemen. Er wurde im Jahr 2005 selbst mit seiner Frau und seinen drei Söhnen während eines Weihnachtsurlaubes in dem Land entführt, nach wenigen Tagen aber wieder freigelassen. Die Eltern des entführten Familienvaters wendeten sich schon im Sommer an die Öffentlichkeit und appellierten in einem Video an die Entführer, die Geiseln freizulassen. Die jemenitische Regierung hat Al Kaida für den Tod der beiden deutschen Bibelschülerinnen verantwortlich gemacht. Das Terrornetzwerk habe eine Gruppe Ausländer mit der Unterstützung von schiitischen Rebellen verschleppt.

AP