Pakistan ist entsetzt

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Die Besatzung eines Nato-Hubschraubers hat nach pakistanischen Angaben am Dienstag einen Militärposten nahe der Grenze zu Afghanistan angegriffen und zwei pakistanische Soldaten verletzt.

Die Nato sprach von einem „Zwischenfall“ in der Stammesregion Nord-Waziristan und kündigte Ermittlungen an. Die Vorwürfe Islamabads dürften die nach der Tötung Osama bin Ladens durch eine US-Spezialeinheit Anfang des Monats angespannten Beziehungen zwischen Pakistan und den USA weiter belasten.

Nach einem ähnlichen Zwischenfall im vergangenen Jahr, bei dem zwei pakistanische Soldaten getötet wurden, hatte Islamabad elf Tage lang einen entscheidenden Grenzübergang geschlossen, den die Nato für Nachschublieferungen nach Afghanistan nutzt. Nato-Sprecher John Dorrian erklärte am Dienstag, Hubschrauber der Militärallianz seien nahe der pakistanischen Grenze im Einsatz gewesen und es habe „einen Zwischenfall“ gegeben.

Die Nato werde bei der Untersuchung mit der pakistanischen Regierung zusammenarbeiten, erklärte Dorrian. Die meisten Hubschrauber, die an der Grenze im Einsatz sind, sind US-Maschinen. Aus westlichen Militärkreisen hieß es, am frühen Morgen sei ein Nato-Stützpunkt in Afghanistan von der pakistanischen Seite der Grenze aus beschossen worden. Zwei Hubschrauber seien zur Unterstützung herbeigerufen worden. Einer habe über die Grenze hinweg gefeuert, nachdem er zwei Mal beschossen worden sei.

Die pakistanischen Streitkräfte erklärten, der Helikopter sei in pakistanischen Luftraum eingedrungen. Zwei Soldaten hätten Verletzungen erlitten, als die Besatzung das Feuer erwidert habe. Der Zwischenfall ereignete sich im Gebiet Datta Khel in Nord-Waziristan, das als Rückzugsort für Taliban- und Al-Kaida-Kämpfer bekannt ist. Die USA haben dort mehrfach Drohnenangriffe geflogen.