Sonntag9. November 2025

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Obama zitiert General McChrystal nach Washington

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Nach seinen abfälligen Bemerkungen über US-Präsident Barack Obama muss der NATO-Oberbefehlshaber für Afghanistan, Stanley McChrystal, um sein Amt fürchten.

Das Weiße Haus zitierte den General aus Afghanistan nach Washington, wo Obama ihn vor einer Entscheidung über seine Zukunft persönlich anhören will.
Aus Militärkreisen verlautete, McChrystal sei bereit, seinen Rücktritt anzubieten. McChrystal und dessen Berater hätten schlechtes Urteilsvermögen gezeigt, sagte Obama am Dienstag während einer Kabinettssitzung in einer ersten Stellungnahme zu dem Thema. McChrystal ist wegen abfälliger Bemerkungen über Obama, ranghohe Regierungsbeamte und die amerikanische Afghanistan-Strategie gegenüber einer Zeitschrift unter Beschuss geraten.
Obama sagte, er werde McChrystal am (heutigen) Mittwoch im Weißen Haus treffen. Erst danach werde er eine endgültige Entscheidung über das Schicksal des Generals fällen. Auch Verteidigungsminister Robert Gates werde mit McChrystal sprechen. In Washington verdichteten sich die Hinweise, dass der General entlassen werden könnte. So wollte Präsidentensprecher Robert Gibbs auch auf mehrfache Nachfrage nicht sagen, dass McChrystal sein Amt behalten wird. Gleichzeitig stellte er infrage, ob der General geeignet sei, den Krieg weiter zu führen.
„Unsere Bemühungen in Afghanistan sind größer als eine Person“, sagte Gibbs vor Journalisten. Diese Formulierung wird für gewöhnlich verwendet, wenn eine Person kurz vor dem Rauswurf steht. 

Karsai spricht Vertrauen aus

Während McChrystal in den Vereinigten Staaten scharf kritisiert wurde, lobten seine afghanischen Partner seine Arbeit. Der afghanische Präsident Hamid Karsai sprach dem General in einer Videokonferenz mit Obama am Dienstagabend sein Vertrauen aus, wie Karsais Sprecher Wahid Omar erklärte.
„Wir hoffen, dass es keine Veränderungen in der Führung der internationalen Truppen hier in Afghanistan gibt und das wir weiterhin mit General McChrystal zusammenarbeiten können“, sagte Omar. In Afghanistan wurden in diesem Monat bereits 69 Soldaten der internationalen Truppen getötet, 43 von ihnen waren Amerikaner.