Der fast 7000 Tonnen schwere Frachter „Jin Teng“ dürfe den Hafen von Subic nordöstlich der Hauptstadt Manila vorerst nicht verlassen, teilte das philippinische Präsidentenamt mit. Über das weitere Schicksal des Frachters sollten die Vereinten Nationen entscheiden. Der UN-Sicherheitsrat hatte am Mittwoch als Reaktion auf völkerrechtswidrige Tests mit Atomwaffen und ballistischen Raketen die bislang schärfsten Sanktionen gegen Nordkorea verhängt. Erstmals sind nun alle UN-Mitglieder verpflichtet, sämtliche für Nordkorea bestimmten oder aus dem Land kommenden Waren zu überprüfen.
Alle Schiffe mit womöglich illegalen Lieferungen müssen in die Häfen beordert werden. Überdies wurden die Exportbeschränkungen für Nordkorea drastisch verschärft. Die Philippinen wandten die verschärften Sanktionen nun als erstes Land an. Bei Inspektionen der Küstenwache seien bislang aber keine Waffen oder andere verbotene Güter gefunden worden, sagte ihr Sprecher am Sonntag. UN-Experten sollen nun ebenfalls den Frachter durchsuchen. Laut dem Sprecher bleibt die nordkoreanische Besatzung einstweilen an Bord des Frachters. Weitere nordkoreanische Schiffe befinden sich nach philippinischen Regierungsangaben nicht in den Häfen des Landes. Aus Nordkorea lag zunächst keine Reaktion zu dem Vorgang vor.
Atomwaffentest
Pjöngjang hatte am 6. Januar seinen vierten Atomwaffentest seit 2006 und einen Monat später den Start einer ballistischen Rakete bekanntgegeben. Beides verstieß gegen UN-Resolutionen. Als Reaktion auf die verbotenen Tests will auch Südkorea seine Sanktionen gegen das Nachbarland verschärfen. Die neuen Maßnahmen dürften in den nächsten Tagen verkündet werden, sagte ein Regierungssprecher am Sonntag in Seoul. Details nannte er nicht, nach Informationen der Nachrichtenagentur Yonhap könnten künftig alle Schiffe Hafenverbot erhalten, die zuvor nordkoreanische Häfen angelaufen hatten.
Die neuen südkoreanischen Sanktionen dürften die Spannungen auf der Halbinsel weiter vertiefen. Zudem beginnt Seoul am Montag seine alljährlichen gemeinsamen Militärmanöver mit den USA. Berichten zufolge beteiligen sich an den bis Ende April geplanten Manövern vier Mal so viele US-Soldaten wie im vergangenen Jahr. Pjöngjang hatte bereits mit Angriffen auf den Nachbarn und das US-Festland gedroht, sollte es bei den Übungen zu einer „bewaffneten Provokation“ kommen.
De Maart

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