Nach dem gescheiterten Verkauf des Flughafens Hahn an einen chinesischen Investor hat einer der verbliebenen Bieter, die ADC GmbH, einem Zeitungsbericht zufolge einen chinesischen Partner gefunden. Die HNA-Gruppe, ein Luftfahrtkonzern, sei „offenbar bereit, in Verhandlungen um den Kauf des Hunsrück-Airports einzusteigen“, berichtete die „Rhein-Zeitung“ am Dienstag in einer Mitteilung. Das habe ADC-Chef Siegfried Englert, ein früherer Wirtschaftsstaatssekretär von der SPD, bestätigt.
KPMG erhielt 6,25 Millionen Euro für Beratung
Der inzwischen geplatzte Verkauf des Flughafens Hahn hat die Steuerzahler bisher allein rund 6,25 Millionen Euro für die Beratungsgesellschaft KPMG gekostet. Wie das rheinland-pfälzische Innenministerium am Dienstag mitteilte, enthält diese Summe unter anderem die Ausgaben für die Markterkundung seit 2012, die Ausschreibung, die Abstimmung mit der EU-Kommission und verschiedenartige rechtliche Beratungen des Landes. Auch die Prüfung des dubiosen chinesischen Investors SYT habe dazu gehört. dpa
Die Landesregierung war mit dem Vorhaben gescheitert, den Anteil von 82,5 Prozent des Landes am Flughafen Hahn an den chinesischen Investor SYT zu verkaufen. Nach Ausbleiben einer vereinbarten Zahlung platzte das Geschäft. Der für den Verkauf zuständige Mainzer Innenminister Roger Lewentz (SPD) hatte anschließend bekanntgegeben, nun mit den zwei restlichen Bietern, der ADC und einem ungenannten US-chinesischen Interessenten, weiterverhandeln zu wollen. Englerts „chinesischen Partner haben in China längere Zeit mit Vertretern der HNA Gespräche geführt“, berichtete das Blatt. Kommende Woche sollten Gespräche mit der Beratungsfirma KPMG folgen. Zur HNA-Gruppe gehört dem Bericht zufolge das chinesische Frachtunternehmen Yangtze River Express, das somit an den Flughafen zurückkehren könnte. Die ADC wolle bei erfolgreichen Verhandlungen die Landseite des Flughafengeländes übernehmen, HNA den eigentlichen Flughafen.
De Maart

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