Neue Internet-Spionage aus China aufgedeckt

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Chinesische Hacker haben einer kanadischen Studie zufolge sicherheitsrelevante Daten aus Indien und 1.500 E-Mails aus dem Büro des Dalai Lama gestohlen. Der Ursprungsort der Spähangriffe liege in der Stadt Chengdu im Südwesten Chinas, heißt es in einem Bericht, den Experten der Universität Toronto am Dienstag veröffentlichten.

Ob die chinesische Regierung hinter den Attacken auf ihre Gegner stecke, bleibt darin offen. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums wies jegliche Verwicklung in den Fall zurück.

„Wir sind strikt gegen jegliche Form von Internet-Hacking“, sagte sie. In dem Bericht der Wissenschaftler wird ein „Schatten-Netzwerk“ beschrieben, das in Computer eindrang und Daten stahl. Die indischen Vertretungen in Kabul, Moskau und anderen Städten gehörten demnach zu den Zielen der Angriff. Die Forscher hätten die Vorgänge acht Monate lang beobachtet. Die Identität und die Interessen der Hacker seien aber unklar geblieben, heißt es in der Veröffentlichung.

„Wir haben keinen Beweis, dass die Volksrepublik China involviert ist“, schreiben die Experten. Es sei aber eine spannende Frage, ob das Land gegen das Hacker-Netz vorgehen werde.

Rivalen Indien und China rüsten auf

Die indische Regierung nahm zunächst keine Stellung zu dem Bericht. China und Indien sind seit langem Rivalen, die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Erde rüsten kräftig auf, Grenzkonflikte sind seit Jahrzehnten ungelöst.

Ein Sprecher des Dalai Lama sagte, die Vorwürfe seien nicht neu. Man arbeite eng mit den Wissenschaftlern zusammen, um die Sicherheit des eigenen Computernetzes sicherzustellen. Bereits vor einem Jahr hatte eine andere Gruppe kanadischer Wissenschaftler, die sich Information Warfare Monitor (etwa: Wächter über den Informationskrieg) nennt, ähnliche Anschuldigungen gegen China vorgebracht.

Hacker hätten Regierungen und andere Organisationen aus 103 Ländern ausgespäht, darunter sei das Büro des Dalai Lama gewesen.
(apn)