(Aktualisiert um 13.37 Uhr)
Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar. Bewohner berichteten vom illegalen Bau eines zusätzlichen Stockwerks auf dem Gebäude, auch von einem Wasserschaden nach dem Monsunregen war die Rede. Die Polizei suchte nach dem Hausbesitzer Amrit Singh.
In dem 15 Jahre alten Gebäude wohnten mindestens 200 Menschen, überwiegend Wanderarbeiter und ihre Familien. Ein angrenzendes Haus war ebenfalls einsturzgefährdet und wurde evakuiert. Die Chefministerin von Delhi, Sheila Dikshit, sprach von einer beispiellosen Tragödie.
Rettungswege schwer zugänglich
Wegen der engen Gassen in dem dicht besiedelten Viertel Lalita Park im Osten der indischen Hauptstadt hatte die Feuerwehr Mühe, den Unglücksort zu erreichen. Anwohner gruben teils mit bloßen Händen in den Trümmern und zogen Überlebende heraus. Wie viele genau noch vermisst wurden, war unklar. Bewohner erklärten, sie hätten ein Grollen wie bei einem Donner gehört, als das Gebäude am Montagabend (Ortszeit) zusammenstürzte.
„Da stand nichts mehr. Da waren nur Leute, die einander halfen“, berichtete der 25-jährige Journalist Dil Nawaz Ahmed, der in der Nähe lebt. Zusammen mit fünf anderen Helfern zog er fünf Überlebende aus den Trümmern. Auch Stunden nach dem Unglück hieben die Rettungskräfte mit Vorschlaghämmern auf die Steine ein, um die Trümmer zu entfernen und Leichen zu bergen.
In dem Haus waren Wanderarbeiter vor allem aus den indischen Unionsstaaten Bihar und Westbengalen untergebracht. Es gab rund 80 Zimmer, in den meisten wohnten drei bis sechs Menschen auf engem Raum. Die Miete für ein Zimmer betrug zwischen 2.000 und 3.000 Rupien (33 bis 49 Euro).
dapd
De Maart

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