Die Beteiligung an der Abstimmung am Sonntag lag unter der von 2005, war aber höher als bei der Regionalwahl im vergangenen Jahr. Zwischen 55 und 60 Prozent der Wahlberichtigten hätten ihre Stimme abgegeben, sagte der Vorsitzende der Wahlkommission, Faradsch al Haidari, am Montag.
Bei der Parlamentswahl 2005 waren es 76 Prozent. Ergebnisse sollen in einigen Tagen vorliegen. Wahrscheinlich würden am Donnerstag erste Resultate bekanntgegeben, sagte Al Haidari.
US-Präsident Barack Obama würdigte die Wahl als „bedeutenden Meilenstein“ in der Geschichte des Landes. Zugleich würdigte Obama den Mut der irakischen Wähler. Trotz Gewaltanschlägen mit mindestens 36 Toten hätten sie sich nicht davon abbringen lassen, ihre Stamme abzugeben.
Der US-Präsident lobte auch die Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki und die irakischen Sicherheitskräfte, die ein noch schlimmeres Blutvergießen verhindert hätten. Die USA wollen bis 31. August alle Kampftruppen und bis Ende 2011 sämtliche Soldaten aus dem Irak abziehen.
Machtkampf zwischen Schiiten und Sunniten
Kein Wahlbündnis dürfte am Sonntag eine Mehrheit in dem 325-köpfigen Parlament gewonnen haben. Der amtierende Ministerpräsident Al-Maliki trat mit seiner Dawa-Partei für einen Mittelweg zwischen säkularer und religiös beeinflusster Politik an.
Bedrängt werden dürfte er von der Irakischen Nationalallianz (INA), die als Iran-freundlich gilt. Sie wird angeführt vom Oberstem Obersten Islamischen Rat Iraks (SIIC), der auch von dem anti-amerikanischen Geistlichen Muktada al Sadr unterstützt wird.
Auf der anderen Seite steht das Irakija-Bündnis unter Führung des ehemaligen Ministerpräsidenten Ajad Allawi, eines Schiiten, und des sunnitischen Politikers Saleh al Mutlak.
(apn)
Siehe auch:
De Maart
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