Die Fahnder schlugen nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag zeitgleich zu. Dabei gab es Verhaftungen in Italien, Großbritannien und den USA.
In Luxemburg wurden in diesem Zusammenhang acht Hausdurchsuchungen bei Banken und Firmen durchgeführt. Dabei wurde umfangreichesBeweismaterial sichergestellt und an die italienischen Ermittler übergeben.
Die Hausdurchsuchungen wurden im Rahmen eines internationalen Rechtshilfersuchens der italienischen Staatsanwaltschaft durchgeführt,, so ein Polizeisprecher gegenüber tageblatt.lu
Die italienische Justiz hat inzwischen wegen des Verdachts auf Geldwäsche Haftbefehl gegen einen prominenten Unternehmer, einen Senator aus der Partei von Regierungschef Silvio Berlusconi erlassen. Die Gruppe, die der Mafia zugerechnet wird, soll mit Hilfe von Scheinfirmen mehr als zwei Milliarden Euro an Schwarzgeld gewaschen haben.
Unter den Verdächtigen ist Silvio Scaglia, Gründer des Breitbandanbieters Fastweb, das von der Swisscom übernommen wurde, und des Internetunternehmens Babelgum. Scaglias Anwalt wies die Vorwürfe zurück.
Gefahndet wird zudem nach Senator Nicola Di Girolamo. Der 49-Jährige gehört Berlusconis Partei Volk der Freiheit (PDL) an und vertritt als Senator die im Ausland lebenden Italiener. Er lebt in Brüssel. Da er parlamentarische Immunität genießt, könnte er ohne Zustimmung des Senats nicht festgenommen werden.
Der Anti-Mafia-Ermittler Piero Grasso sagte am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Rom, Di Girolamo sei mit Hilfe gefälschter Stimmzettel gewählt worden. Die Fälschung sei von der kalabrischen Mafia, der ‚Ndrangheta, arrangiert worden.
Die Razzia der Finanzpolizei und der paramilitärischen Carabinieri habe sich gegen „eine Mafia-Organisation“ gerichtet, die in der Lage gewesen sei, mit Scheinfirmen und falschen Buchungen in mehreren europäischen Ländern „riesige Geldbeträge zu waschen“, erklärte der Ermittler. Wie viele Festnahmen es bislang gab, war zunächst nicht klar.
Laut Grasso wurde ein Beamter der Finanzpolizei unter dem Verdacht festgenommen, Bestechungsgelder angenommen und die Betrügereien gedeckt zu haben.
International soll eine Gangsterbande Steuern in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro hinterzogen und mit Hilfe von Scheinfirmen „gewaschen“ haben. Zu den Verdächtigen sollen mehrere Unternehmer und ein höherer Beamter der italienischen Finanzpolizei gehören.
(apn/fo)
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können