Google umgeht Zensur in China

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Google zieht aus dem ungelösten Zensur-Streit mit China Konsequenzen. Der US-Internetriese teilte am Montag mit, Besucher seiner chinesischen Suchmaschine Google.cn würden umgeleitet auf die unzensierte Seite Google.com.hk in der Sonderverwaltungsregion Hongkong.

Die Regierung in Peking reagierte empöhrt. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua zitierte einen Regierungsbeamten mit den Worten, Google habe „sein schriftliches Versprechen gebrochen“.  Der Stopp der Zensur der Suchbeiträge sei „total falsch“.

Die US-Regierung bedauerte, dass China und Google den seit gut zwei Monaten anhaltenden Konflikt nicht beilegen konnten. Der Streit hatte zuletzt auch die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern belastet.

Der weltweit größte Suchmaschinenanbieter kehrt der Volksrepublik nicht komplett den Rücken zu. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit werde fortgesetzt, teilte Google mit.

Ebenso werde die Abteilung Verkauf aufrecht erhalten, allerdings werde sich deren Mitarbeiterzahl teilweise daran orientieren, inwiefern Nutzer aus der Volksrepublik auf die Google-Seite in Hongkong zugreifen könnten.

Cyber-Angriffe

Google hatte vor etwa zwei Monaten angekündigt, Chinas staatlich vorgeschriebene Zensierung seiner Suchergebnisse nicht länger hinnehmen zu wollen und sich notfalls aus dem Land zurückzuziehen.

Zugleich beklagte sich Google über Cyber-Angriffe aus China. Ziel der Hacker sollen vor allem E-Mail-Konten chinesischer Dissidenten gewesen sein. China verlangt von Google, politisch heikle Begriffe und Bilder von der Suchmaschine zu blockieren.

(Reuters)