Golf von Mexico: Öl-Leck noch nicht geschlossen

Golf von Mexico: Öl-Leck noch nicht geschlossen

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Aus dem Leck an der gesunkenen Ölplattform "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko strömt immer noch Öl und Gas aus. Rund 24 Stunden nach Beginn des jüngsten Versuchs, die Ölquelle zu versiegeln, sprach der britische BP-Konzern von Fortschritten.

Man benötige möglicherweise aber noch bis zu zwei Tage, um zu wissen, ob die sogenannte Top-Kill-Methode erfolgreich gewesen sei, sagte BP-Manager Doug Suttles am Donnerstag. „Wir haben den Ausstrom noch nicht gestoppt, daher ist das Ziel auch noch nicht erreicht“, sagte Suttles.

Am Mittwoch hatte BP mit dem Versuch begonnen, das Bohrloch in 1,6 Kilometern Tiefe im Golf von Mexiko mit Dichtungsschlamm und Zement zu abzudichten. Zehn Stunden sei das Gemisch in das Bohrloch gepumpt worden, sagte Suttles. Dann sei die Aktion für kurze Zeit unterbrochen worden, um Daten auszuwerten. Die Techniker von BP seien geteilter Meinung, was den Erfolg der Aktion angehe.

Bislang sei aber nichts schiefgegangen. Es könne durchaus sein, dass das inzwischen wieder aufgenommen Pumpen erneut unterbrochen werde, um den Druck aus dem Bohrloch zu überprüfen, der Aufschluss über Erfolg oder Fehlschlag gebe.

Bei der Ölpest im Golf von Mexiko ist nach Berechnungen der US-Regierung deutlich mehr Öl ins Meer geflossen als bislang vermutet. Bis zu 25.000 Barrel pro Tag (knapp vier Millionen Liter) seien seit Beginn der Katastrophe vor fünf Wochen ausgetreten, teilte die Leiterin einer Expertenkommission mit. Das wären fünf Mal so viel wie bislang von BP geschätzt und die schlimmste Ölpest in der Geschichte der Vereinigten Staaten.
US-Präsident Barack Obama wird am Freitag in dem von der Ölpest besonders betroffenen Bundesstaat Louisiana erwartet, wo er sich zum zweiten Mal seit Beginn der Katastrophe am 20. April ein Bild von der Lage machen will.

Reuters