Doch dürften die Menschen nicht zu ungeduldig werden und die Lage nicht zu optimistisch einschätzen. NATO-Kommandeur Stanley McChrystal erklärte, eine geplante Militäraktion zur Sicherung von Kandahar im Süden Afghanistans werde noch einige Zeit auf sich warten lassen.
Zunächst müssten bis zum Frühsommer die zusätzlichen Kräfte eintreffen. Eineinhalb Wochen nach der Eroberung der ehemaligen Taliban-Hochburg Mardschah sagte McChrystal, diese Militäraktion hätte binnen einer Nacht beendet sein können.
Doch habe das langsamere Vorgehen viele zivile Opfer verhindert. Nach Angaben des Militärs kamen bei den Kämpfen um die Stadt in der südlichen Provinz Helmand 19 afghanische Zivilpersonen ums Leben.
Unterdessen übernahmen die Taliban die Kontrolle über mehrere Dörfer im Südosten Afghanistans. In der Provinz Baghlan hatte sich die Miliz Hesb-i-Islami des Warlords Gulbuddin Hekmatjar heftige Gefechte mit den Taliban geliefert, bei denen mindestens 50 Menschen getötet wurden.
Auslöser der Kämpfe könnte die offensichtliche Bereitschaft Hekmatjars gewesen sein, sich an dem von der Regierung in Kabul initiierten Friedensprozess zu beteiligen. 70 Kämpfer hatten sich auf den Dörfer zurückgezogen und sich in der Nähe stationierten Regierungstruppen ergeben.
„Wenn uns die Regierung schützt und unterstützt, werden wir mit den Taliban in Baghlan aufräumen“, sagte einer der Milizkommandeure, der sich Nurullak nannte.
(apn)
De Maart
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