Elf Jahre Haft für chinesischen Dissidenten Liu

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Der prominente chinesische Bürgerrechtler Liu Xiaobo ist am Freitag wegen Subversion zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Der Gerichtsentscheidung in Peking ging lediglich eine zweistündige Anhörung am Mittwoch voraus.

Liu hat sich für mehr Demokratie und politische Reformen eingesetzt und wurde im Dezember vergangenen vor einem Jahr festgenommen, einen Tag bevor ein von ihm mitverfasster ungewöhnlich offener Aufruf für mehr Demokratie, eine politische Liberalisierung und Meinungsfreiheit verbreitet wurde.
Seine Frau Liu Xia erklärte, der Dissident werde das Urteil anfechten. Ihm drohten bis zu 15 Jahre Haft. Menschenrechtler hatten den Prozess scharf verurteilt und erklärt, mit dem Urteilsspruch an den Weihnachtsfeiertagen erhoffe sich die chinesische Justiz eine geringere internationale Aufmerksamkeit. Die USA und die Europäische Union haben die Freilassung Lius gefordert.
In der von Liu mitverfassten „Charta 08“ sprachen sich mehr als 300 Juristen, Schriftsteller, Wissenschaftler und Künstler für eine neue Verfassung aus, er wurde aber als einziger festgenommen. Der ehemalige Universitätsprofessor verbrachte wegen der studentischen Protestbewegung von 1989 bereits insgesamt 20 Monate im Gefängnis. In seinen zumeist im Internet veröffentlichten Schriften forderte er Grundrechte und politische Reformen.