Donnerstag23. Oktober 2025

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Eingeschränkter Flugverkehr wegen Vulkanausbruch

Eingeschränkter Flugverkehr wegen Vulkanausbruch

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Die Eruption des Merapi hat am Sonntag einige Fluggesellschaften dazu veranlasst, ihre Flugverbindungen mit Indonesien auf Eis zu legen.

Wegen des Ascheausstoßes am indonesischen Vulkan Merapi haben mehrere internationale Fluggesellschaften am Wochenende den Flugverkehr in die Hauptstadt Jakarta vorübergehend eingestellt. Lufthansa, EVA Air und Philippine Air sagten ihre Verbindungen nach Jakarta ab. Singapore Airlines und Cathay Pacific steuerten die indonesische Hauptstadt hingegen wieder an, nachdem sie am Samstag ihre Flüge gestrichen hatten.

Es wird befürchtet, dass die Asche eine Gefahr für die Triebwerke der Jets darstellen könnte. Jakarta liegt 450 Kilometer westlich des Vulkans. Seit dem 26. Oktober ist der Merapi auf der Insel Java, Indonesiens gefährlichster Vulkan, bereits über ein Dutzend Mal ausgebrochen. Insgesamt sind dabei in den vergangenen zwei Wochen 138 Menschen ums Leben gekommen. Über 200.000 haben mittlerweile in Notunterkünften Schutz gesucht. Für Sonntag war ein Massenbegräbnis für einen Teil der rund 90 Opfer des jüngsten Ausbruchs vom Freitag geplant.

Mehr als 200 Verletzte

Seit dieser Eruption werden mehr als 200 Verletzte mit Brand- und Schnittwunden, Knochenbrüchen und Atembeschwerden in den drei Kliniken der Region behandelt. Die heiße Vulkanasche hat bei manchen Opfern bis zu 95 Prozent der Haut verbrannt. Die einzige Abteilung für Brandwunden im kleinen Sardjito-Krankenhaus am Fuße des Merapi verfügt jedoch über lediglich neun Betten. Patienten, bei denen weniger als 40 Prozent der Hautoberfläche verbrannt sind, müssen abgewiesen werden. „Wir sind hier völlig überfordert“, sagte der Sprecher der Klinik, Heru Nogroho.

Die Ärzte warteten unterdessen auf Beatmungsgeräte, Brandsalben, Sauerstoffmasken und Kochsalzlösung. Ein Großteil des medizinischen Materials befand sich noch in Jakarta und konnte wegen der schlechten Sichtverhältnisse nicht in die Region geflogen werden.

Höchste Warnstufe

Für die rund 20 Kilometer von dem Vulkan entfernte Stadt Yogyakarta wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. Zahlreiche Menschen verließen am Sonntag in Zügen und Bussen die Stadt und suchten Schutz bei Freunden und Verwandten in anderen Teilen der Region.

Die größte Bedrohung für die 400.000 Einwohner ist der Fluss Code, der von dem 3.000 Meter hohen Vulkan nach Yogyakarta führt. Bei heftigem Regen könnte er eine tödliche Schlammlawine mitten in die Stadt leiten. Sie würde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Kilometern in der Stunde Schutt und Geröll mit sich reißen und alles zerstören, was ihr im Weg steht.

dapd