Deutschland: Aufräumarbeiten nach Unwetter in Sachsen

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Nach dem orkanartigen Unwetter in Ostdeutschland, bei dem in Sachsen ein Kind ums Leben kam, sind die Aufräumarbeiten angelaufen. Zahlreiche Kräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) bemühten sich am Dienstag darum, die noch blockierten Straßen zu räumen.

Ein Schwerpunkt war der Ort Großenhain in Sachsen und die Umgebung. Mehrere Straßen und Bahnstrecken waren wegen umgestürzter Bäume noch gesperrt. Mehrere Dörfer waren weiter ohne Strom. In Großenhain fiel an allen Schulen der Unterricht aus.

Eine Sprecherin der Stadt Großenhain sagte dem DAPD am Dienstag, die Windhose habe massive Schäden an unzähligen Gebäuden in der Stadt angerichtet. In einigen Ortschaften in der Region seien praktisch alle Dächer beschädigt worden. „In Walda-Kleinthiemig sieht es ganz schlimm aus“, sagte sie. In Großenhain wurde ein Einsatzstab gebildet.Die Behörden und die Polizei erklärten, das Ausmaß des Schadens könne derzeit noch nicht beziffert werden. Experten verschafften sich gerade einen Überblick. Statiker untersuchten die betroffenen öffentlichen Gebäude wie Schulen. Ob am Mittwoch der Unterricht wieder aufgenommen werden kann, war zunächst unklar. Sicherheit habe oberste Priorität, sagte die Sprecherin.

Wegen schwerer Schäden ist der Bahnverkehr in Sachsen weiterhin beeinträchtigt. Ein Bahnsprecher erklärte, mehrere Strecken in und um Großenhain seien bis auf weiteres gesperrt.
Auch zwei Bahnhöfe in dem Ort sind wegen starker Schäden dicht. Der Fernverkehr muss voraussichtlich noch mehrere Tage lang teilweise umgeleitet werden. Grund sind „großflächige Schäden an Oberleitungen“ und zwei schwer beschädigte Stellwerke in Großenhain und Ottendorf-Okrilla. Der Bahnsprecher sagte weiter, es seien auch nicht nur ein paar Bäume umgeknickt. Streckenweise sei der Wald auf einer Länge bis zu 200 Meter „einfach flachgelegt“ worden.
Polizeisprecher Wolfgang Kießling sagte dem DAPD, bei dem Unwetter seien Bäume mit einem Durchmesser von bis zu einem Meter regelrecht abrasiert worden. „Die liegen kreuz und quer in der Gegend herum.“

Der Wirbelsturm war am Pfingstmontag über Nordsachsen hinweggefegt. Drei Menschen wurden dabei leicht verletzt. Ein sechsjähriges Mädchen starb nach Polizeiangaben in Großenhain. Das Kind war gerade in ein am Straßenrand stehenden Auto gestiegen, als ein Baum darauf stürzte. Die Eltern, die sich noch nicht im Auto befanden, erlitten einen Schock. Auch in Brandenburg hatte die Windhose erhebliche Schäden angerichtet. Eine Windhose ist ein räumlich eng begrenzter Wirbelsturm. Dabei rotiert die Luft sehr schnell um eine vertikale Achse.

AP