Das Video des Attentäters im Wortlaut

Das Video des Attentäters im Wortlaut
(AFP/Karl-josef Hildenbrand)

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Das bayerische Innenministerium hat die Echtheit des im Internet verbreiteten Bekennervideos zum Attentat von Würzburg mittlerweile bestätigt.

Das Video war am Dienstag vom IS-Sprachrohr Amak ins Netz gestellt worden. Nach einer Übersetzung der Deutschen Presse-Agentur hat die Botschaft folgenden Wortlaut:

„Im Namen Gottes, ich bin ein Soldat des IS und beginne eine heilige Operation in Deutschland. Die Zeiten sind vorbei, in denen Ihr in unsere Länder gekommen seid, unsere Frauen und Kinder getötet habt und Euch keine Fragen gestellt wurden. Die ungläubigen Regierungen saßen einfach da und taten nichts. Sie hatten nicht ein bisschen Ehre im Leib, dass sie sich nicht gegen Euch ausgesprochen haben.

Aber diese Zeiten sind vorbei. Bei Gott, das Islamische Kalifat herrscht jetzt im Irak, in Syrien, in Khorasan, in Libyen und dem Jemen. So Gott will wird Euch jeder Kämpfer des Islamischen Staates finden, so Gott will werden sie Euch in euren Häusern abschlachten. So Gott will (…) werden die heiligen Krieger starke Festungen bauen in Euren eigenen Ländern. So Gott will, werdet Ihr in jeder Straße, in jedem Dorf, in jeder Stadt und auf jedem Flughafen angegriffen.
Bei Gott, der Islamische Staat hat so viel Macht, der allmächtige Gott hat so (ihm) viel Macht verliehen, dass Ihr überall angegriffen werden könnt und Euer Parlament auch.

Ihr könnt sehen, dass ich in Eurem Land gelebt habe und in Eurem Haus. Bei Gott, ich habe diesen Plan in Eurem eigenen Haus gemacht. Und so Gott will werde ich Euch in Eurem eigenen Haus abschlachten. Ich werde so ein Durcheinander in Euren Straßen anrichten, dass Ihr Frankreich vergessen werdet.

Wenn Gott will und ich Luft und Blut in meinem Körper haben, werde ich bis zum letzten Moment kämpfen. So Gott will werde ich Euch mit diesem Messer abschlachten und Eure Schädel mit Äxten brechen.

Oh, Muslime, wann hört Ihr auf, Euch gleichgültig schlafen zu legen? Wacht auf. Das Kalifat ist da. Bekennt Euch zum Kalifat. Bekennt Euch zu Abu Bakr Al-Baghdadi Al Quraishi als Hussaini. Geht in Eure Provinzen. Khurasan ist für Euch eingerichtet (wörtlich ausgesucht) worden, in jedem Land der Welt ist eine Provinz für euch eingerichtet (ausgesucht) worden. Geht in Eure Provinzen. Ihr könnt nicht in den Irak oder Syrien gehen – aber tut wenigstens das. In Eurem Land … die ungläubige Polizei und Armee …“ Das Video bricht ab.

Am Montagabend hatte der 17-Jährige, der als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Afghanistan nach Deutschland gekommen war, Fahrgäste in einem Regionalexpress angegriffen. Mindestens fünf Menschen wurden schwer verletzt. Im Zimmer des Jugendlichen wurde nach Angaben von Bayerns Innenminister „eine handgemalte IS-Flagge“ gefunden. Der Angreifer flüchtete nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei nach der Attacke, als der Regionalexpress in Würzburg hielt. Herrmann zufolge attackierte und verletzte der junge Mann während seiner Flucht wohl mindestens einen Menschen. Er wurde anschließend von einem Spezialeinsatzkommando aufgespürt und erschossen, als er laut Einsatzkräften auch die Beamten angriff.