Donnerstag23. Oktober 2025

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Castor-Atommüllzug läuft in Dannenberg ein

Castor-Atommüllzug läuft in Dannenberg ein

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Der Castor-Transport in das Zwischenlager Gorleben hat am Montagmorgen Dannenberg erreicht. Wegen gründlichen Strahlenmessungen ist ein verlängerter Aufenthalt vorgesehen.

(Aktualisiert um 11.18 Uhr)

Nach mehr als 67 Stunden Fahrt lief der Zug mit elf Behältern für hochradioaktiven Müll um 09.26 Uhr in den Bahnhof Dannenberg-Ost ein.

Der Atommüllzug war am Freitagnachmittag gegen 14.00 Uhr im nordfranzösischen Valognes gestartet. Seine Fahrt durch Deutschland wurde immer wieder durch Blockaden von Atomkraftgegnern verzögert. In Dannenberg werden die elf Atommüllbehälter von Eisenbahnwaggons auf Straßentieflader umgesetzt. Nach Angaben des Zwischenlager-Betreibers Brennelementlager Gorleben (BLG) sind dafür etwa 15 Stunden vorgesehen.

Bei dem Transport werde neben zehn deutschen Castor-Behältern auch ein französischer TN-85-Behälter in das Zwischenlager gebracht. Daher müsse man den Kran der Umladestation in Dannenberg während des Umladens umrüsten, sagte BLG-Sprecher Jürgen Auer. Zudem müsse die Strahlung der Behälter neu ausgemessen werden.

Insgesamt war der zwölfte Castor-Transport in das Zwischenlager Gorleben 67 Stunden und 23 Minuten auf der Schiene unterwegs. Der elfte Castor-Transport nach Gorleben hatte im Herbst 2008 für die Strecke von Valognes nach Dannenberg rund 54 Stunden benötigt.

Längerer Aufenthalt in Dannenberg wegen Strahlenmessung

Beim Umladen der elf Castor-Behälter mit Atommüll auf Straßentieflader in Dannenberg sind gründlichere Strahlenmessungen vorgesehen als bei vergangenen Transporten nach Gorleben. „Bei diesem laufenden Transport wird beim Umladen in Dannenberg die Strahlung aller elf Behälter gemessen“, sagte die Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums, Jutta Kremer-Heye, am Montag in Hannover. Bei vergangenen Transporten habe man Stichproben durchgeführt und 2008 etwa nur drei von elf Behältern vermessen, und dass nicht allein vor den Start in Frankreich, sondern auch in Dannenberg. Unter anderem durch diese zusätzlichen Messungen erhöhe sich nun aktuell die Umladezeit. Laut Polizei kann dies bis zu 15 Stunden dauern.

Die Messungen der radioaktiven Strahlung werden nach Angaben der Ministeriumssprecherin von Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg und dem TÜV Nord durchgeführt. Sie finden nach dem Umladen der einzelnen Behälter und vor dem Straßentransport in das 20 Kilometer von Dannenberg entfernte Zwischenlager Gorleben statt. Nach Angaben des Zwischenlager-Betreibers, der Brennelementlager Gorleben (BLG), wird das Umladen der elf Behälter etwa 15 Stunden dauern. In den vergangenen Jahren wären es etwa zehn Stunden gewesen, sagte BLG-Sprecher Jürgen Auer. Die Umladezeit werde auch erhöht, weil der Transport aus zehn deutschen Castor- und einem französischen Behälter stehe. Dadurch würden Umrüstarbeiten an dem Kran notwendig, der die Behältern von den Eisenbahnwaggons auf Tieflader setze.

dapd