Mittwoch5. November 2025

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Brüssel nimmt neuen Anlauf für Sanktionen

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Die EU-Kommission will im zweiten Anlauf Kartellstrafen gegen den italienischen Kautschukhersteller Eni und seine Tochterfirma Versalis durchsetzen.

Das teilte die Behörde am Freitag mit. Bereits 2006 hatten die Brüsseler Wettbewerbshüter eine Geldbuße von insgesamt 519 Millionen Euro gegen Eni und vier Unternehmen wegen unerlaubter Absprachen beim Handel mit Kautschuk verhängt. Diese hatte der Europäische Gerichtshof allerdings im Jahr 2011 gesenkt.

Logo" class="infobox_img" />Brüssel wehrt sich gegen die Bildung eines Kartells im Kautschuk-Handel. (dpa)

Das oberste EU-Gericht in Luxemburg kappte die Strafe in Höhe von 272,25 Millionen Euro gegen das italienische Unternehmen Eni und seine Tochter Versalis auf 181,5 Millionen Euro. Die Richter befanden, dass die EU-Kommission die Extra-Bußzahlung für Eni und Versalis in Höhe von 90,75 Millionen Euro wegen Rückfälligkeit nicht hinreichend begründet hatte.

Begründung wird nachgeholt

Die Begründung will die Kommission nun nachholen. Die Unternehmen können zu den Vorwürfen Stellung beziehen. Falls die Kommission die Geldbuße von 90,75 Millionen Euro erneut verhängt, können die Firmen erneut vor den Europäischen Gerichtshof ziehen.

An dem Kartell waren neben Eni unter anderem auch Bayer, Shell und Dow beteiligt. Sie haben nach Angaben der EU-Kommission mindestens von 1996 bis 2002 unerlaubt im Kautschuksektor zusammengearbeitet. Bayer entging damals als Kronzeuge einer Strafe.

Kautschuk ist ein Rohstoff für die Herstellung von Gummi. Die beiden Kautschuke BR und ESBR, um die es bei dem Kartell ging, werden vor allem in der Reifenherstellung und zur Herstellung von Verbrauchsgütern genutzt.