(aktualisiert um 17.00 Uhr)
Ein unbekannter Anrufer hatte die Bombendrohung ausgesprochen. Er rief nach Polizeiangaben von einem öffentlichen Anschluss in Berlin aus an. Zugleich sei ein Schreiben per Fax an verschiedene Medien gegangen, in denen von einer Bombe die Rede war. Darin hätten sich tschetschenische Freiheitskämpfer selbst der Tat bezichtigt, sagte der Sprecher der Bundespolizei.
Spürhunde durchsuchten eine Aeroflot-Maschine, die am Morgen nach Moskau fliegen sollte, wie ein Sprecher der Bundespolizei auf Anfrage sagte. Die 140 Passagiere mussten die Maschine verlassen und wurden erneut kontrolliert. Auch das Gepäck sei noch einmal komplett durchleuchtet worden. Mit mehreren Stunden Verspätung sollte die Maschine laut eines Flughafensprechers am frühen Nachmittag starten.
45 Abschiebehäftlinge
Mit dem Flugzeug sollten 45 Vietnamesen über Moskau in ihre Heimat abgeschoben werden. Sie blieben während der Kontrollen in einem abgetrennten Bereich des Flughafens. Der Sprecher wollte einen Zusammenhang zwischen der Bombendrohung und den Protesten nicht ausschließen. An ihrer Abschiebung änderten die Verzögerungen jedoch nichts.
Vor dem Flughafengebäude demonstrierten nach Angaben der Landespolizei rund 40 Menschen friedlich gegen die Abschiebung. Sechs Menschen seien am Morgen des Gebäudes verwiesen worden, weil sie ein Protestplakat ausgerollt hatten und mit Zetteln umherwarfen. Bei der Abfahrt der Vietnamesen aus dem Abschiebegewahrsam in Berlin-Grünau blockierten Demonstranten für kurze Zeit die Abfahrt des Busses.
Zwei Alarme in einem Tag
Dann, gegen 15.40 Uhr, nur wenige Stunden nach einer Bombendrohung ist am Montagnachmittag das Terminal D des Flughafens Berlin-Schönefeld wegen einer unbeaufsichtigten Tasche geräumt worden. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte auf Anfrage, Sprengstoffexperten hätten die Tasche geöffnet. In ihr hätten sich aber nur Kleidungsstücke befunden.
Laut einem Flughafensprecher wurden wegen der Sperrung drei Flugzeuge an einem anderen Terminal abgefertigt. Ein Flug wurde gestrichen, die Passagiere wurden auf andere Maschinen verteilt.
tageblatt.lu/dapd
De Maart

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