13 Tote bei Amoklauf in Nordengland

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Ein Amokläufer hat am Mittwoch im nordenglischen Lake District um sich geschossen und mindestens 13 Menschen getötet. Die Polizei ging nach eigenen Angaben davon aus, dass sie die Leiche des mutmaßlichen Täters gefunden hat. Der britische Premierminister David Cameron sprach vor dem Parlament am Nachmittag von mindestens fünf Toten. Am frühen Abend teilte die Polizei...

Mindestens 25 Menschen erlitten nach Angaben der Polizei Verletzungen. Schüsse hallen in Whitehaven, Seascale und Conoston – verschlafene Städte an der Küste des malerischen Lake-Districts, der vor allem bei Wanderern beliebt ist.

Nach mehrstündiger Jagd wird der mutmaßliche Täter, der 52-jährige Taxifahrer Derrick B., in dem abgelegenen Dorf Boot im Eskdale-Tal tot aufgefunden. „Ich kann bestätigen, dass wir eine Leiche in einem Waldstück von Boot gefunden haben, von der wir glauben, dass es Mister B. ist“, sagt Stuart Hyde von der Polizei der Grafschaft Cumbria.

Bei dem Toten sei eine Schusswaffe gefunden worden. „Wir konzentrieren uns jetzt darauf herauszufinden, wie es zu der Schießerei kam und wo Mister B. in den vergangenen 24 Stunden und vor allem in den letzten Stunden war.“ Zuletzt war er zu Fuß auf der Flucht, die Polizei hatte sein verlassenes Auto gefunden.

Täter war Einzelgänger

Der Tatverdächtige war Taxifahrer in Whitehaven – dort fielen am Vormittag die ersten Schüsse. Er habe im Streit auf drei Kollegen geschossen, berichtet die Taxifahrerin Lorraine Rimmer der Nachrichtenagentur Reuters. Einen Kollegen habe B. getötet, die beiden anderen seien verletzt worden. „Er hatte schon gestern morgen Streit mit einem Taxifahrer, der zog sich dann bis heute hin“, erzählt Rimmer. „Er ist komplett durchgedreht. Er war ein ziemlicher Einzelgänger, er hat mit kaum jemandem ein Wort gewechselt.“

Während die Polizisten in den Städten und Dörfern in Cumbria nach B. fahnden, werden Touristen, Wanderer und Einwohner angewiesen, sich in Sicherheit zu bringen und ihre Häuser nicht zu verlassen. Sean King, ein Hausbesitzer im Fünfzehn-Seelen-Nest Boot, erzählt, die Polizei habe ihn gewarnt, B. sei auf Weg zu seiner Kneipe. „Es war sehr nervenaufreibend“, sagt King zu Reuters.

Immer mehr Wanderer hätten in seinem Pub Schutz gesucht. „Drei Hubschrauber waren über dem Pub, und sie flogen so tief, dass das ganze Haus gebebt hat.“ Die Leiche des Täters sei nur 200 Meter von seinem Pub entfernt entdeckt worden. „Wir haben Schüsse gehört.

Aber das kann auch ein Echo gewesen sein.“ Schießereien sind in Großbritannien wegen der vergleichweise strengen Waffengesetze selten. 1996 tötete ein Schütze 16 Schulkinder und ihren Lehrer in der schottischen Stadt Dunblane. 1987 erschoss ein Mann 16 Menschen in der südenglischen Stadt Hungerford.

(Reuters)