Amazon will den Mond beliefern

Amazon will den Mond beliefern
(Andre Penner)

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Nachdem sich jahrzehntelang kaum jemand für den Erdtrabanten interessiert hat, scheint nun ein Wettrennen in Richtung Mond auszubrechen.

Erst vor wenigen Tagen hatte das US-Weltraumunternehmen SpaceX angekündigt, bereits kommendes Jahr eine Mondumrundung mit zahlenden Weltraumtouristen zu tätigen (siehe Artikel). Langfristig hegt Elon Musk, Gründer von SpaceX, den Traum einer Siedlung auf dem Mars.

Nun ist zudem ein spannendes Strategiepapier von Amazon-Gründer Jeff Bezos aufgetaucht. Demnach plant Bezos, der neben Amazon auch das Weltraumunternehmen Blue Origin gegründet hat, innerhalb von weniger als zehn Jahren einen Lieferdienst zum Mond aufzubauen.

Bereits im Juli 2020

In dem als geheim eingestuften Papier vom 4. Januar richtet er sich an die US-Weltraumbehörde NASA. Mit ihrer Unterstützung könnte ein erster Cargo-Flug bereits im Juli 2020 Material auf den Mond bringen. Von Passagieren ist (noch) nicht die Rede.

Das Unternehmen Blue Origin will demnach eine eigene Mondrakete bauen und dann einen Krater am Südpol des Erdtrabanten anfliegen. Dort gibt es ständiges Sonnenlicht und wohl auch gefrorenes Wasser.

Von der Zeitung Washington Post, die ebenfalls zum Imperium von Bezos zählt, wird er mit den Worten zitiert: „Es ist Zeit, dass die USA auf den Mond zurückkehrt – doch diesmal um zu bleiben.“ Und weiter: „Der Aufbau einer permanenten Siedlung auf dem Mond wäre zwar schwierig, aber ein sinnvolles Ziel.“ Zudem begeistere das Thema viele Menschen. (siehe Artikel)

Luxemburg spielt mit

Die Zeitung glaubt, dass das Interesse der neuen US-Regierung am Mond groß sei. Und der Weg hin zum Planet Mars sei momentan noch zu weit.

Ähnlich wie die Pläne der Japanischen Firma iSpace, die gestern angekündigt hatte, ihre Europazentrale in Luxemburg aufzubauen, sieht auch Blue Origin die Möglichkeit, das dort gefundene Wasser in Treibstoff zu verwandeln. (siehe Artikel) So würde der Mond zu einer Art Tankstelle für die weitere Erkundung des Sonnensystems werden.

Die Firma iSpace will noch am 28. Dezember dieses Jahres mit einer indischen Rakete einen vier Kilogramm schweren Rover auf den Mond bringen. Damit hofft man, den mit 20 Millionen Dollar dotierten „Lunar X-Prize“ von Google zu gewinnen. In der Folge ist geplant, eine ganze Flotte von Rovers auf den Mond zu schicken, die dank Luxemburger Instrumente die Oberfläche analysieren könnten. Ab 2030, so die Hoffnungen, soll dann mit dem Abbauen der Rohstoffe begonnen werden können.

Und das sind nur einige von vielen Mond-Projekten, die derzeit in der Planung sind. Neben weiteren privaten Unternehmen haben auch Länder wie China und Russland künftige Projekte für den Erdtrabanten angemeldet.