Zusatzstoffe für Kinder

Zusatzstoffe für Kinder
(dpa-Archiv)

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Rund jeder vierte Einwohner Luxemburgs ist – rein statistisch gesehen – Raucher. Was im Umkehrschluss so viel bedeutet wie, dass drei Viertel der Bevölkerung nicht rauchen.

Umso erstaunlicher ist es, dass kaum ein Thema in der Öffentlichkeit für so viel Aufruhr sorgt wie die Regierungspläne, fortan auch in Cafés und Diskotheken den Griff zum Glimmstängel untersagen zu wollen.

Wo man wann und wie rauchen dürfen soll bzw. wie viele und welche Verbote mündigen Bürgern in einer modernen und aufgeschlossen Gesellschaft, die diesen Namen auch verdient, zuzumuten sind, daran scheiden sich demnach die Geister. Einer Meinung scheinen alle Parteien aber – zumindest prinzipiell – in einem Punkt zu sein: Kinder und nicht volljährige Jugendliche sollen so weit wie möglich vor den Auswirkungen des Tabakqualms geschützt werden. Ein Rauchverbot an von jungen Leuten frequentierten Orten genau wie die vor Jahren bereits beschlossene Einschränkung der Werbung sind unter gewissen Bedingungen sicherlich eine Möglichkeit, um dieses Ziel zu erreichen. Ob der politischen Kohärenz müsste gleichzeitig aber auch verhindert werden, dass die Zigarettenindustrie, wie es nun in Belgien einem Medienbericht zufolge der Fall zu sein scheint, mit neuen Zusatzstoffen vor allem jugendliche Kunden für sich zu gewinnen versucht (s. Seite 17). Unumgänglich wäre dabei eine bis dato inexistente, europaweit verbindliche Liste der erlaubten Inhaltsstoffe für Zigaretten. Sogar Teile der Industrie fordern eine solche. Die Politik aber hat bislang nicht reagiert.