Wackliges Standbein

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„Subventionen und Steuern haben nur einen geringen Einfluss“, schreibt das Europäische Statistikamt in seiner Erhebung über die Einkommen in der Landwirtschaft.

Eine nicht unwichtige Präzisierung, um – hoffentlich – mit dem weit verbreiteten Vorurteil aufzuräumen, der ganze Berufssektor stoße sich an öffentlichen Geldern gesund.

Gewiss gibt es auch in der Landwirtschaft einige wenige Großbetriebe, die sich in Einkommensklassen bewegen, die für die Steuerverwaltung interessant sind. Der weitaus größte Teil der luxemburgischen Betriebe durchlebt seit Jahren finanziell unsichere Zeiten. Auch der von Eurostat für 2011 provisorisch ausgewiesene Anstieg der Realeinkommen um 25 Prozent kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die nationale Landwirtschaft leidet. Die monolithisch auf Milchproduktion ausgerichtete Aufstellung macht den Sektor extrem anfällig für marktbedingte Preisschwankungen, wie es sie im Gefolge von Milchstreiks und politischen Korrekturversuchen in den letzten beiden Jahren gab.

Aufschlussreicher als der Jahresvergleich ist deshalb die mitgelieferte Langzeitanalyse. Dass das Einkommen, bezogen auf das Referenzjahr 1995, um 23 Prozent zurückging, macht die Dramatik der Situation deutlich. Es macht deutlich, dass Luxemburgs Landwirtschaft mit der Liberalisierung des Milchpreises 2015 ein gewaltiges Strukturproblem bekommt.