Kommentar„Vëlosummer 2020“: Gute Idee, dilettantisch umgesetzt

Kommentar / „Vëlosummer 2020“: Gute Idee, dilettantisch umgesetzt
Gute Idee, schlechte Umsetzung: der „Vëlosummer 2020“ Foto: Editpress/Philip Michel

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Als die Minister François Bausch und Lex Delles Anfang Juni unmittelbar nach Ende des Lockdowns auf einer Pressekonferenz den „Vëlosummer 2020“ ausriefen, war die Freude bei den Radfahrern groß. Denn die Idee war gut: Während des Ferienmonats August 16 Straßen für den Autoverkehr sperren und für die Räder reservieren. Damit sollte dem Fahrradboom in Corona-Zeiten Rechnung getragen werden.

Zweieinhalb Monate später ist das Fazit ernüchternd: Der „Vëlosummer“ ist nichts als schöner Schein, wie so vieles in der Fahrradpolitik in Luxemburg. Seine Umsetzung war vom Anfang bis zum Ende dilettantisch. Das begann damit, dass betroffene Gemeinden nicht im Vorfeld der Pressekonferenz kontaktiert wurden und später dann ihr Veto einlegten. So wurden schließlich nur ganz wenige Straßen für den Autoverkehr gesperrt, zudem viele lediglich an Wochenenden. 

Übrig blieben also sechs Routen, von denen bis auf kleinere Ausnahmen (VëloViaNorden zum Teil, Gemeinde Kehlen) keine einzige beschildert war. Ohne Radcomputer ist es unmöglich, den richtigen Weg zu finden. Da hilft auch wenig, dass eigens eine Straßenkarte gedruckt wurde. Abzweigungen auf Feldwegen findet man mit der auch nicht. Und nichts ist schlimmer, als auf dem Rad ständig anhalten zu müssen, um nach dem richtigen Weg zu suchen. Dabei ist die Beschilderung von Radrouten wahrlich keine Hexerei, wie die Radsportvereine es seit Ewigkeiten mit ihren „Randonnées“ vormachen. 

Auch die Streckenverläufe des „Vëlosummer“ sind mitunter unglücklich gewählt. Die Route F von Belval in die Stadt ist für Radfahrer einfach nur gefährlich, weil sie in Ballungsgebieten im normalen Straßenverkehr verläuft. Die Abfahrt von Keispelt fällt unter die gleiche Kategorie.  

Man könnte das alles als Kinderkrankheit einer ersten Auflage abtun. Ein Ärgernis bleibt es trotzdem. Wenn man schon so etwas organisiert, dann sollte man es auch richtig und konsequent tun. Und wenn einem dafür das Knowhow fehlt, dann sollte man sich helfen lassen. Ansonsten hätte man das Budget im hohen fünfstelligen Bereich auch in die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur stecken können. 

 

KTG
20. August 2020 - 12.50

@Veloh: Einige der Strecken braucht in der Tat niemand. Die Strecke zwischen Alzingen und Syren ist da so ein Beispiel. Auch an normalen Wochentagen fährt da kaum jemand durch und alternative Wege zwischen den beiden Ortschaften gibt es sowieso. Die Strecke Mamer-Mersch (vor allem Mamer-Schoenfels) braucht eigentlich auch keine Sau (außer diverse Raser und Ungeduldige). Auch da gibt's brauchbare Alternativen.

Jos Schwarmes
18. August 2020 - 19.56

Also waat e Blödsinn, ech sinn de Moien op 2 Platzen lanscht gefuer, wou et de gespaarten Strossen fir Veloen nees ann de Normalen Traffic geet, do stung ech am Stau, esou vill Veloen ( net een ) hunn ech nach ni gesinn, ech konnt just iwert deen grengen Wahn lachen. Nach esou eng Idee fir den Traffic, ech ech trauen mech se net mat ze deelen , well de Greng setzen et bestemmt em, mei gut de dat hei liessen sollen mat lachen, am Platz Elektro Autoen ze bauen, de guer net Emweltfrendlech sinn, enn Auto fir ann hannen mat Pedalen, ann deen geet mat Iesselsdamp, ganz Greng oder ?

Preisausschreiben ?
18. August 2020 - 14.27

En gewesen Här demnächst op RTL, „d‘Velosnummer war e groussen Succes, mir kruten ganz vill positive Feedback. D‘ nächst Joer kuken mir nach 2 Meint drun ze häncken, an nach 1000 km derbei. Wien as hei gemengt? Den 1. Preis as eng Reduktioun vun 10% op enger Partei Memberskart? Et muss en de Gewenn awer net unhuelen.

Veloh
18. August 2020 - 11.36

Der Velosummer war eine Aktioun, die ist bald vorbei. Was jetzt zaehlt ist was folgt, welche Lehren und Erfahrungen wurden gemacht? Welche Strecken koennen permanent fuer Autos gesperrt bleiben. Luxemburg braucht jetzt ein komplettes Fahrradkonzept, Ziel sollte es auf jeden Fall sein ein Maximum an Leuten zum Fahrradfahren zu bewegen. Es wuerde einen Haufen an Problemen lösen. Zb kann eine Strasse 7mal mehr Fahrradfahrer aufnehmen als Autos. Wenn auch nur ein Bruchteil der Verkehrsteilnehmer zum Umsteigen aufs Fahrrad bewegt werden koennte, dann waeren unsere Verkehrsprobleme wie Stau und Abgase zum groessten Teil gelöst. Die Lebensqualität würden rasant steigen. Dies sind keine Träumereien sondern Fakten die andere Städte und Länder längst realisiert haben oder dabei sind umzusetzen siehe Kopenhagen, Münster, Amsterdam, Strassburg, Paris, Brüssel usw...

J.C.Kemp
18. August 2020 - 9.19

Fro: Wéini soutz de 'Jemp' fir d'Léscht op engem Vëlo? Wa je!

Jemp
17. August 2020 - 21.24

Tjo, de Velosummer ass eben einfach eng deier a sennlos VelosNummer, déi der vill méi emmerdéiert, wéi se der arrangéiert. Schon de Numm war liespsychologesch blöd gewielt, well d'Leit bal all "VelosNummer" liesen. Den Här Bausch muss nach vill, immens vill bäiléieren, oder awer besser nie méi Minister ginn, well e schéngt jo léierresistent ze sinn. D'Physik vun eiser knubbeleger Landschaft litt nett, an den typeschen Awunner vu Letzebuerg an Emgéigend huet aner Sachen ze dinn, wéi mueres an owes bei Reen, Dreck, Keelt oder wéi lo grad, bei Bullenhetzt, mamm Velo ob d'Arbecht ze fueren, wou en 8 Stonne lang säin Äusserst muss ginn, sief et am Kostüm oder am Gruef. Dat ass schwéier ze begräife, nediert, Här Minister? Et muss een dem Minister awer loossen, datt en eise Veloshändler an de chinesesche Batterie- an Elektromechaniksfirmen zu engem gudde Geschäft verhollef huet, an de Schrotthändler och, déi spéitstens an dem Moment merci soen, wann d'Elektroveloen 2 Joer lang am Keller stungen an d'Batterie futti ass an ee keng nei a passend méi kritt, wéinst Obsoleszens.. Ech gleewen awer net, datt d'Natur an Afrika dem Minister dann och merci seet, wann den Dreck dann do um Strand verbrannt gett, fir nach e besse Koffer an aner Metaller ze récupéréieren. Gring wierkt net nemme guer net, mee gring wierkt komplett falsch an den neie Slogan misst heeschen: Gring ass domm!