GUY KEMP
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Heute versammelt sich die internationale Gemeinschaft wieder einmal, um über die Zukunft Afghanistans zu beraten. Da werden sicher, wie bereits bei früheren Veranstaltungen dieser Art, gut gemeinte Strategien entwickelt und Absichtserklärungen abgegeben, Für und Wider eines verstärkten militärischen Einsatzes diskutiert, der Vorrang des zivilen Aufbaus hervorgehoben und wahrscheinlich weitere Finanzmittel versprochen.
Wobei, wie in vielen anderen Fällen, in denen Krisenregionen Aufbauhilfe versprochen wurde, nicht klar ist, ob die bereits bei den vorigen Malen versprochenen Hilfsgelder schon angekommen sind.
Nur, über die Ziele, was denn nun in Afghanistan eigentlich erreicht werden soll, scheint noch immer keine Klarheit zu herrschen. Zumindest dürfte jedem während der letzten fast neun Jahre deutlich geworden sein, dass sich in dem Land am Hindukusch noch in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren kein Staatswesen errichten lässt, das nur annähernd den westlichen Vorstellungen einer Demokratie gleichkommen könnte. Hier ist also Mut zur Bescheidenheit gefordert, wenn nicht noch weitere solcher Konferenzen folgen sollen.
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