Unbequeme Wahrheiten

Unbequeme Wahrheiten
(Tageblatt/Martine May)

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"High noon" gestern um halb drei für Gilles Roth von der CSV. Im schriftlichen Bericht der Finanzkommission und in Interviews, auch im Tageblatt (gestrige Ausgabe), hatte der dynamische Jungpolitiker zuvor deutlich gemacht, dass er sich das eigenständige Denken nicht verbieten lässt.

Auch auf der Parlamentstribüne nahm Roth kein Blatt vor den Mund. Man mag das, was er sagte, in einzelnen Teilen begrüßen, oder auch – je nach Standort und Sichtweise – ablehnen, eines aber ist sicher: Diese Rede und die darin vorgebrachten Ideen und Kritiken werden in der Generaldebatte morgen Donnerstag mit Sicherheit für kontroverse Reaktionen sorgen. Mehr soziale Selektivität, dagegen sollte eigentlich niemand etwas einzuwenden haben. Aber so ganz neu ist die Ansage nicht. Und die Rentenreform steht ebenfalls schon seit längerem auf der politischen Agenda. Doch passiert ist nicht allzu viel. Vor allem – und in dem Punkt hat Roth sicherlich recht – weil Budgetzahlen in Luxemburg meist das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben stehen. Verlässliche, realitätsnahe Zahlen zu liefern ist aber die Grundvoraussetzung, um überhaupt ernsthaft über Reformen diskutieren zu können. Schlampige Vorarbeit: Genau aus diesem Grund scheiterte in Luxemburg übrigens vor einem Jahr auch eine Tripartite-Runde. Und der laufenden droht leider ein ähnliches Schicksal.