Politischer Mut gefragt

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Wollte er die Schlagzeilen oder war es der Wunsch nach einer besseren Aufarbeitung der Geschichte? Selbst in gemeindepolitischen Vorwahlzeiten soll hier dem Niederkerschener Bürgermeister Michel Wolter angesichts seiner politischen Vergangenheit eindeutig der zweite Beweggrund unterstellt werden – der Wunsch, die Erinnerung wachzuhalten, damit die Schrecken des Krieges nicht in Vergessenheit geraten.

Das ist ihm mit der beeindruckenden Ausstellung im „Hall 75“ in Bascharage perfekt gelungen. Kurator Jean Reitz und seine Mitarbeiter haben inhaltlich und gestalterisch eine hervorragende Arbeit geschaffen, die es verdient, über die Niederkerschener Grenzen hinaus einen breiteren Widerhall zu finden sprich auch in anderen Gemeinden oder Institutionen gezeigt zu werden.

Es besteht durchaus die Bereitschaft, die Ausstellung nach dem 25. Juni zur Verfügung zu stellen. Leider hat sich bislang noch kein Interessent gemeldet. Dabei wäre sie sowohl in den Südgemeinden, die von einzelnen Kriegshandlungen wie den Bombardierungen ganz besonders betroffen waren, als auch in den Schulen von Interesse.

Eine Frage des Geldes kann es nicht mehr sein. Wenn nur persönliche Eitelkeiten verbieten, Michel Wolters persönlichen und politischen Mut anzuerkennen, dann ist das selbst in Vorwahlzeiten bedauerlich. So viel persönliches Selbstwertgefühl muss sein.