Ohren auf!

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Wenn Politiker eins nicht können, dann ist es zuhören. Auch wenn sie die Eigenschaft des guten Zuhörers noch so oft – vor allem in Vorwahlkampfzeiten – für sich in Anspruch nehmen.

Nichtsdestotrotz sollten sie – in diesem Fall meinen wir speziell die Regierungsmitglieder – eine kleine Anstrengung wagen und die Ohren bei den diesjährigen 1.-Mai-Ansprachen der Gewerkschaften besonders weit aufsperren. Denn der „Ras-le-bol“ ob der Regierungspolitik hat spürbar eine Grenze erreicht. OGBL-Präsident Jean-Claude Reding lässt daran keinen Zweifel aufkommen. Notfalls werde man im kommenden Herbst wieder zu einer gewerkschaftlichen Großdemonstration – wie bereits einmal vor zwei Jahren geschehen – aufrufen, unterstreicht er im Tageblatt-Interview (vgl. Seite 13).

Der Präsident der größten Gewerkschaft des Landes gibt sich allerdings nicht mit Drohungen und Kritik an der besorgniserregenden politischen Ideenlosigkeit bzw. Immobilität der CSV/LSAP-Koalition zufrieden. Nein, er zeigt auch Wege auf, wie man mittel- und (noch wichtiger!) langfristig die Luxemburger Politik und damit verbunden die Gesellschaft neu und vor allem gerechter aufstellen kann. Wenn man dies denn will.

Der OGBL jedenfalls ist zum Dialog bereit. Unter gewissen Bedingungen. Die ihr gereichte Hand sollte die Regierung nicht leichtfertig abweisen.