Geht er ganz?

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Dass das Land vor Neuwahlen steht, wurde spätestens bei der Diplomüberreichung im Escher Lycée Hubert Clément bestätigt, als Jean-Claude Juncker vor verdutztem Publikum erklärte, er sei froh, eine seiner letzten Handlungen als Staatsminister in Esch tun zu können.

Nun ist nicht ganz klar, wie JCJ dies meinte: Ein letzter Auftritt als Staatsminister in dieser Koalition oder ein letzter Auftritt als Staatsminister überhaupt?

Viel spricht für letztgenannte Alternative. Seine Amtsmüdigkeit, die er ebenso oft dementierte, wie er sie öffentlich zelebrierte, sein zumindest leicht angeschlagener Gesundheitszustand und wohl nicht zuletzt die zunehmende, teils massive Kritik, der sich der erfolgsverwöhnte und auf allen Bühnen gern glänzende Politiker in letzter Zeit stellen muss. Auch seine Umfragewerte rutschten zuletzt nach unten und als erfahrener Spieler im Gesellschaftsspiel Politik weiß er, dass eine solche negative Dynamik schwer umzukehren ist.

Ein letztes Indiz ist ein Treffen von CSV-Spitzenpolitikern, die am Samstag abseits der Öffentlichkeit zusammenkamen. Europakommissarin Viviane Reding nahm dem Vernehmen nach u.a. an der Versammlung teil, die eine erste Suche nach SEINEM Nachfolger gewesen sein könnte.

Überall werden Fäden gezogen, Positionen eingenommen und die elektoralen Hieb- und Stichwaffen geschärft. Nur Juncker selbst hält sich noch bedeckt: Dass er die Stellung bis zur Parlamentsdebatte am Mittwoch (10.07.13) halten wird, scheint eher unwahrscheinlich.