Ein Wille und doch kein Weg

Ein Wille und doch kein Weg
(Michael Gottschalk)

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Zu viele schmeißen die Schule

Einer Statec-Studie zufolge bestätigen sich die gängigen Klischees, dass Schulabbrecher allgemein faul, demotiviert und lieber mit allem Möglichen außer eben der Schule beschäftigt sind, nicht.
Die vom Bildungsministerium in Auftrag gegebene Studie zeigt vielmehr, dass nur eine kleine Gruppe von Jugendlichen aus freien Stücken aufgibt. So werden 22 Prozent (untersucht wurde das Schuljahr 2014/15) unter der Rubrik „Echec scolaire“ geführt, wobei offen bleibt, wer denn nun versagt hat – die Schule oder die Schüler? Immerhin 23,5 Prozent gaben auf, weil sie im Rahmen der Berufsausbildung keinen Betrieb gefunden hatten, in dem sie eine Lehre hätten machen können.

Robert Schneider
rschneider@tageblatt.lu

Ein weiteres Viertel der betroffenen Schüler hat keine Ausbildungsstelle in dem Wirtschaftszweig gefunden, in dem es arbeiten wollte – wer Automechaniker werden möchte, den lockt nicht unbedingt eine Ausbildung zur Service-Kraft in der Gastronomie. 10 Prozent gaben an, den falschen Ausbildungsweg gewählt bzw. Probleme im Zusammenhang mit der gewählten Ausbildung gehabt zu haben.

Zu den Jugendlichen, die wohl eher freiwillig aufgaben, können jene gezählt werden, die ihren Ausbildungsvertrag selbstständig kündigten (3,2 Prozent), und jene, die zur Armee wollten (4,9). Bei den 5,4 Prozent, die Geldprobleme oder Schwangerschaften als Ursachen angaben, ist die Lage weniger klar. Pauschalurteile sind jedenfalls fehl am Platz.