Die andere Welt

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Luxemburger Fußballprofi zu sein, ist nicht einfach. Das beweist unter anderem das Beispiel Aurélien Joachim. Hätte der Stürmer einen deutschen oder französischen Pass, würde er heute wohl kaum in Sofia spielen.

In der bulgarischen Hauptstadt erlebt Joachim zurzeit die andere Seite des Profigeschäfts. Marode Infrastruktur, schlechte medizinische Betreuung und ein Training, das nicht den neuesten Entwicklungen entspricht.

Dan Elvinger delvinger@tageblatt.lu

Als Luxemburger ist er zudem der letzte Spieler, der Ansprüche stellen kann. Immer wieder hatten bei ZSKA Spielervermittler hohen Einfluss. Sie bestimmten, wer spielt und wer nicht. Joachim hat nicht einmal einen Agenten.

Ein anderes Problem sind die finanziellen Engpässe des Rekordmeisters. Das Ziel des Hauptstadtklubs ist es, in den nächsten Jahren so viele Spieler wie möglich mit Gewinn zu verkaufen. Aurélien Joachim ist am Ende der Saison ablösefrei. Mit ihm kann der Klub also kein Geld machen. Eine schwierige Situation in einem Verein, für den Titel zurzeit nicht das Wichtigste sind, sondern die wirtschaftliche Gesundheit.

Aurélien Joachim wird es überleben und im nächsten Sommer wieder auf Vereinssuche gehen müssen. Zum vierten Mal im vierten Profijahr. Und auch diesmal wird er es wieder schwer haben, denn wer will schon einen Stürmer aus einem Zwergenstaat?