Der Wurm in unserem Apfel

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Ein Visionär, ein Revoluzzer, ein Genie, ein Held der modernen Zeit ist von uns gegangen. Die Kommentare überschlugen sich am Donnerstag weltweit.

Wären Kriege aus-, Banken zusammen- oder Naturkatastrophen über die Welt hereingebrochen, die globale Berichterstattung wäre wohl nicht anders gewesen. Wer redete am Donnerstag schon über den Literaturnobelpreis? Die Nachricht seines Todes stellte alles in den Schatten. Sicherlich traf einiges des hier oben Genannten auf Steve Jobs zu.

Ohne Zweifel, aus Apple wurde ein Imperium. Ohne Zweifel haben iTunes, das iPhone etc. unsere Kommunikations- und damit unsere Lebensweise revolutioniert. Die Firma und ihre Technologien stehen aber auch für Dauerüberwachung, Monopolstellungen beim Kauf von Musik und sonstigen Inhalten. Von der Ausbeutung chinesischer Arbeiter gar nicht zu reden.

Jobs war einer der besten Selbstvermarkter seiner Zeit. Coolness, buddhistischer Lifestyle, ein bisschen grün angehaucht und immer auf das schlichte Äußere bedacht – so gab sich Steve Jobs und so gefiel sich auch die Firma mit dem Apfel. Apple war in den Anfangsjahrzehnten cool, weil es der Außenseiter war. Weil es gegen „Big Brother“ IBM – „wer ist das denn?“, mögen jetzt die jüngeren Leser fragen – mit besseren Produkten ankämpfte. Dieses Bild hat in dem letzten Jahrzehnt nicht mehr gestimmt, sofern es denn je wirklich gestimmt hat. Jobs, der „iGod“, hat unsere Welt verändert. Was wird nun aus uns? Ja, was wird eigentlich aus uns?