Der Trend zur Schlaflosigkeit

Der Trend zur Schlaflosigkeit
(DPA/Malte Christians)

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Schlafen ist wichtig

Eine bekannte Foltermethode ist es, das Opfer tagelang wach zu halten. Mit Schlägen, speziellen Instrumenten oder einfachen Wassertropfen, die regelmäßig auf den Kopf fallen, soll verhindert werden, dass der Gefolterte einschläft. Schlaf ist wichtig. Sogar so wichtig, dass dauerhafter Entzug zu körperlichen und mentalen Schäden, zu Halluzinationen und sogar bis zum Tod führen kann. Es ist erstaunlich, dass wir – wohl über die Konsequenzen Bescheid wissend – uns dennoch immer weniger Schlaf gönnen. Die durchschnittliche Schlafzeit ist in den stärker industrialisierten Ländern am Sinken.

Pascal Federspiel
pfederspiel@tageblatt.lu

Andauernd wollen oder müssen wir aktiv sein. Wir rühmen uns damit, dass wir jede Stunde unseres Tages vollends produktiv genutzt haben. Wir haben einen Fulltime-Job. Arbeiten bis in die Nacht. Machen Überstunden und lassen uns durch den Tag hetzen, um den Anforderungen unseres Arbeitgebers gerecht zu werden. Wir wollen unsere Freizeit in vollen Zügen genießen. Feiern die ganze Nacht durch. Haben das Smartphone immer griffbereit neben dem Bett liegen. Schnell noch auf Facebook, schnell noch eine Nachricht.

Irgendwann sind wir ausgelaugt und wollen schlafen. Und wundern uns dann über Schlafprobleme. Was für eine Ironie! Wir tun doch alles dafür, um nicht einzuschlafen. Und vergessen dabei, dass guter Schlaf keine Zeitverschwendung ist.