Der Prozess

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Eigentlich sollte das US-Gefangenenlager auf Kuba bereits seit Januar dieses Jahres der Vergangenheit angehören und nur noch eine düstere Erinnerung an die Bush-Ära sein. Dies hatte US-Präsident Obama während seiner Wahlkampagne versprochen. Doch noch immer sitzen 176 Menschen in Guantanamo in Haft. Einer von ihnen ist Omar Khadr.

MICHELLE CLOOS
mcloos@tageblatt.lu

Ihm wird jetzt der Prozess gemacht, weil er einen US-Soldaten mit einer Handgranate getötet haben soll. Das Verfahren gegen ihn ist allerdings aus mehreren Gründen recht heikel und wird von Menschenrechtsorganisationen scharf kritisiert.

Der Angeklagte mit dem Spitznamen „der Kindersoldat von Guantanamo“ war zur Zeit seiner Verhaftung gerade mal 15 Jahre alt. Anschließend verbrachte er acht Jahre in dem US-Gefängnis auf Kuba, das sich in einer rechtlichen Grauzone befindet und wo einst Folter und Misshandlungen an der Tagesordnung waren.

Außerdem ist es das erste Guantanamo-Militärverfahren unter Barack Obama. Dieser Prozess macht dem Friedennobelpreisträger sicherlich keine Ehre, doch vor allem dürfte eine Verurteilung des zur Tatzeit minderjährigen Jungen die Sicherheit der USA wohl kaum verbessern, sondern würde viel eher Öl ins Feuer der Islamisten und Fanatiker gießen.