Das Massaker von Mossul

Das Massaker von Mossul
(Reuters)

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Die Hypokrisie des Westens

Erinnern Sie sich noch an Aleppo? Jeden Tag wurden die Medien mit den tragischen Bildern aus der syrischen Stadt überflutet. Zu Recht wurde jedes zivile Opfer beklagt und Druck auf die Öffentlichkeit ausgeübt. Die Motive hinter dieser Mobilisierung müssen an dieser Stelle nicht kommentiert werden

Allerdings wirft ein aktueller Vorfall sehr viele Fragen über die Wahrnehmung westlicher Beobachter auf: Wieso kullerten derart viele Tränchen, als es in Aleppo Bomben regnete und niemand sich in den sozialen Medien zu schade war, ein Facebook-Bildchen oder -Video davon zu teilen, während sich die Aufregung nun um Mossul in Grenzen hält?

Über 200 Zivilisten könnten in der irakischen Stadt getötet worden sein. Die USA stehen im Verdacht, bei einem Bombardement ungewollt all diese Menschen getötet zu haben. Nicht ohne Grund wird schnell der Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in den Vordergrund gerückt.

Nun sollte man Washington nicht vorverurteilen und die Untersuchungsergebnisse abwarten. Allerdings hinterlässt bereits die Reaktion der breiten Öffentlichkeit in unseren Gefilden einen bitteren Nachgeschmack.

So scheint ein Menschenleben im Kampf gegen den IS weniger wert zu sein als in einem „normalen“ Krieg. Dass diese moralische Haltung völlig absurd ist, dürfte jedoch nur schwer den Weg in ein Facebook-Video finden …