Daran wird nicht gespart

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Viele graue Tage liegen hinter uns, mit Regen, Schnee, Nebel und Temperaturen, die zwar saisonüblich, aber dennoch unangenehm sind. Das neue Jahr hat sich in Sachen Wetter bislang wirklich noch nicht von seiner Sonnenseite gezeigt.

Und diese Woche soll es, das sagen die Meteorologen voraus, sogar noch etwas kälter werden.
Bestimmt ist die triste Witterung der letzten Wochen mit ausschlaggebend gewesen für den Erfolg, den der diesjährige „Vakanz“-Salon am vorletzten Wochenende hatte. Über 20.000 Sonnenhungrige hatten den Weg in die Kirchberger Hallen gefunden, was einen bislang noch nie da gewesenen Erfolg für die Ferienmesse darstellt. Ob die vielen Besucher, die mit Tüten voller Reiseprospekte den Salon verließen, nun auch buchen werden, steht auf einem anderen Blatt. Doch immerhin: Das Interesse war groß und die Branche zeigt sich optimistisch. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob dieser Optimismus auch gerechtfertigt ist. Alles hat jedoch den Anschein, als ob die meisten nicht vorhätten, an der Urlaubskasse zu sparen.
Knapp ist die „Vakanz“-Messe um, steht schon das nächste kommerzielle Ereignis vor der Tür. Am nächsten Wochenende beginnt das diesjährige Autofestival. Für die 231 Garagenbetriebe des Landes die wichtigste Zeit des Jahres, denn in diesen Tagen machen sie gewöhnlich einen Großteil ihres Umsatzes.
Das Jahr 2009 war für die Autohändler im Großherzogtum ein vergleichsweise schlechtes: Die Zahl der verkauften Neufahrzeuge ging von 52.359 im Jahr 2008 auf 47.265 zurück, was einen Rückgang um 5.094 Fahrzeuge darstellt.

2009 wurden mehr Personenwagen verkauft als 2008

Allerdings ist es so, dass der Rückgang nicht den Bereich der privaten Personenwagen betrifft: Im Gegenteil stieg in dieser Sparte die Zahl der verkauften Neuwagen im vergangenen Jahr sogar noch leicht an, was nur zum Teil auf die Luxemburger Variante der „Verschrottungsprämie“ zurückzuführen ist. Auf jeden Fall, das wurde auf der gemeinsamen Pressekonferenz von ADAL und Fégarlux anlässlich der Vorstellung des diesjährigen Autofestivals am vergangenen Montag deutlich, gibt sich auch diese Branche optimistisch, was die Erwartungen an die Auflage 2010 angeht.
Und wie geht es derzeit der übrigen Handelswelt? Was den Winterschlussverkauf betrifft, so äußerten sich vergangene Woche die Vertreter der Geschäftsverbände aus Luxemburg-Stadt und Esch/Alzette entsprechend positiv. Vor allem die Bekleidungsbranche machte gute Umsätze.
Der gemeine Luxemburger scheint demnach, was „Vakanz“, mobilen Untersatz und sonstigen Konsum angeht, der Krise bislang erfolgreich zu trotzen.
Wie lange dieser Trend anhält, liegt nicht zuletzt daran, welche Signale von Politik und Patronat ausgesendet werden.
In diesem Sinne kann sich die derzeitige Sparwelle in öffentlichen wie privaten Betrieben, wo Budgets gekürzt oder gar ganz gestrichen werden, am Ende auch negativ auf das Verhalten der Konsumenten auswirken, mit Folgen, die dem Ausweg aus der Krise keinesfalls dienlich wären.

François Besch
fbesch@tageblatt.lu