Berlusconi am Ende

Berlusconi am Ende

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Eigentlich müsste es jetzt vorbei sein mit der politischen Karriere des Silvio Berlusconi. Das Ganze hatte etwas Antikdramatisches an sich und hätte sich ebenso gut am gleichen Ort vor 2.000 Jahren abspielen können.

Gerade der politische Ziehsohn und Vertraute des „Cavaliere“, Angelino Alfano, organisiert einen Tag vor der Entscheidung einen parteiinternen Putsch gegen den modernen Cäsar und sorgt damit für dessen herbste Niederlage. Möglicherweise wird es nach der gestrigen (02.10.13) Vertrauensabstimmung am Freitag den Senatoren leichter fallen, Silvio Berlusconi aus ihren Reihen auszuschließen. Dessen Niederlage am Mittwoch ist aber umso bedeutender, da sie ihm von den einstigen Gefolgsleuten zugefügt wurde, die Besonnenheit und Verantwortungsbewusstsein für den Staat walten ließen und sich nicht mehr von einem gekränkten Egomanen benutzen lassen wollten.

Dieser hat den Bogen seit seiner Verurteilung zu einer Haftstrafe deutlich überspannt. Die Unverfrorenheit und Dreistigkeit, mit der Berlusconi die Regierung und in diesem Fall auch die Regierbarkeit Italiens aufs Spiel gesetzt hat, kann nicht allein mit fortgeschrittenem Realitätsverlust erklärt werden … Eben gerade deshalb die eingangs noch etwas zurückhaltend formulierte Feststellung.