Ausladen & abwählen

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„No, you can’t trust her, no no no no!“

Londons Bürgermeister Sadiq Khan plädiert dafür, die Einladung Donald Trumps ins UK rückgängig zu machen. Man kann den Mann verstehen: Trumps Tweet, in dem er insinuierte, dass das Attentat vom Freitag nicht stattgefunden hätte, wenn bloß alle Londoner wie der Texas-Nuckes mit dem Colt im Gürtel rumliefen, war sogar für Trumps eigene Maßstäbe in Sachen Rommeldommheet geradezu preiswürdig.

Wenn der Potus Maximus doch bloß einmal eine Gelegenheit, seine Schnute zu halten, auch nutzen würde (sein „duckface“ zeichnen eine ganze Reihe von Karikaturisten übrigens in Trompetenform – englisch „Trump“). Doch wenn er es könnte, wäre er wohl nicht Donald Dunce.

Noch wichtiger als Trump ausladen dürfte für die Briten aber morgen Donnerstag May abwählen sein.
Denn: „She’s a liar liar, ohhh (bis) / no, you can’t trust her, no no no no!“ Reggae war schon immer eine wunderbare Musik. Und den ganzen Clip von Captain Ska gibt es auf Tageblatt.lu zu sehen, zu hören und zu sharen.

Bisher galten die Ultraliberalen klassisch britischer Inspiration als Anhänger des Nachtwächterstaates: Der Staat hat sich demnach aus allem herauszuhalten, bloß Armee und Polizei hat er bereitzustellen und zu finanzieren.

Doch May war selbst das nicht genug: Mit den konsequenten Kürzungen, die sie als Innenministerin der Polizei aufgezwungen hat, trug sie zweifelsohne dazu bei, dass Scotland Yard und MI5 ihre Arbeit nicht optimal erledigen können. Sehr zur Freude der islamistischen Mordbuben. Islamistische Mordbuben? So welche können die Saudis aber nun gar nicht ausstehen. No no no no!

Und so haben sie sich an die Spitze jener fünf Nationen gestellt, welche der katarischen Gasmonarchie jetzt aber mal ordentlich eine reinwürgen wollen.

Dergestalt setzen sie indes neue Maßstäbe in Sachen Scheinheiligkeit. Denn die Saudis haben durch ihre aggressive weltweite Missionstätigkeit zugunsten ihrer extrem retrograden Auslegung des Islam – dem Wahhabismus – ungezählten Hasspredigern sowie deren blutrünstigen Jüngern den Boden für ihre menschenverachtende Ideologie bereitet.

Auch in Europa: Symbolhaft wird dies etwa deutlich in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo, wo die Saudis eine wahhabitische Prunkmoschee hingeklotzt haben, welche aufgrund ihres neureichen Großprotzes, die durchaus eines Trumpes würdig wäre, ausgesprochen negativ mit der schlichten, aber darum nicht minder beeindruckenden Schönheit der traditionellen bosnischen Gebetshäuser kontrastiert.

Nein wahrlich, im Vergleich zu den Saudis als Vorkämpfer gegen den Islamofaschismus ist jeder Bock ein geborener Gärtner.

Was aber nun nicht heißen sollte, dass man – und zu „man“ sollte ausdrücklich auch die Luxemburger Wirtschaft zählen – sich die zwielichtigen und dschihadophilen Kataris nicht dennoch nach Möglichkeit vom Leibe halten sollte.